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Kirche in WDR 2 | 10.01.2017 | 05:55 Uhr

Haltestrategie

Sie kennen das: Kaum hat man den Handyvertrag oder ein Zeitschriften-Abo gekündigt, ruft ein Callcenter-Mitarbeiter an und fragt: „Was können wir tun, damit Sie es sich noch mal anders überlegen?“ Meistens kommt der Vertragsanbieter dann mit einem günstigeren Angebot um die Ecke, was für uns als Kunden natürlich ganz interessant ist. Haltestrategie heißt das bei den Profis.

Auch in der katholischen Kirche wird auf Kündigungen bzw. auf Austritte reagiert. Man bekommt einen Brief, in dem erklärt wird, welche Konsequenzen der Austritt hat. Das klingt meistens nicht gerade nach besserem Angebot. Es werden auch keine niedrigeren Kirchensteuern angeboten, damit man es sich noch mal anders überlegt. Die Haltestrategie in der Kirche lässt ziemlich zu wünschen übrig. Das sage ich als eine, die für die Kirche arbeitet.

Viele Menschen beschweren sich – zurecht, finde ich – über dieses Verfahren. Denn: Vor dem endgültigen Austritt liegt oft eine Kette von Enttäuschungen oder eine lange gewachsene Entfremdung zwischen Kirche und Mensch. Bei anderen liegt’s einfach am Geld: das erste Gehalt landet auf dem Konto und dann fällt auf: mit der Kirche hab ich eigentlich nichts am Hut, warum also nicht austreten?

Zwischen acht und neun Prozent der Lohnsteuer werden vom Staat als Kirchensteuer eingezogen. Die Kirchen bauen damit aber nicht nur goldene Badewannen oder erhalten ihre Gotteshäuser für diejenigen, die noch kommen. Die Kirchen sind vor allem zentrale Player im Bildungssektor, in der Flüchtlingshilfe und im Pflegebereich.

Kirchenmitgliedschaft liegt trotzdem nicht im Trend. Stattdessen verzeichnen die Meldebehörden weiter sinkende Zahlen – auch im Bistum Essen, das sich fast ausschließlich aus Kirchensteuermitteln finanziert. Das Bistum reagiert auf diesen Wandel: mit Einsparungen in so ziemlich allen Bereichen, aber auch mit innovativen Projekten. Eins davon heißt „Initiative zum Verbleib in der Kirche“. Hier entwickelt eine Gruppe aus Fachleuten Strategien, um Leuten das Bleiben bzw. Wiedereintreten attraktiver zu machen.

Manche von Ihnen werden jetzt sagen: „Da kommt Ihr Jahre zu spät!“

Ich denke: Nein, wir kommen nicht zu spät. Es ist genau die richtige Zeit dafür. Wir nehmen die Gründe der Leute ernst, die gehen oder schon gegangen sind. Aber es gibt auch viele Gründe, heute Mitglied einer Kirche zu sein.

Und für mich ist es zum Beispiel so: ich weiß, dass ich auch außerhalb der Kirche an Gott glauben kann, ich kann ihm auch allein im Wald oder bei einem Gebet zu Hause begegnen. Aber als Mitglied der katholischen Kirche bin ich Teil einer weltweiten riesigen Glaubensgemeinschaft. Ich glaube nicht allein. Mit mir glaubt über eine Milliarde anderer Menschen an Gott als Vater, Sohn und Geist. Und zu meinem Christin sein gehört auch die Verantwortung, etwas abzugeben. In Deutschland ist das über die Kirchensteuer geregelt.

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