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Kirche in WDR 2 | 07.03.2017 | 05:55 Uhr

Bettler

Ich habe einen Bettler. Das klingt ziemlich angeberisch, ich weiß! Aber so wie mir geht es vielen Menschen. Wenn sie auf der Straße um Geld gebeten werden, geben sie in der Regel nichts. Aber bei einer bestimmten Person, der sie irgendwie mehr vertrauen als anderen, der geben sie dann doch was. Und das immer wieder. Bei mir ist das ein Typ, den ich regelmäßig auf dem Weg zur Arbeit treffe. Er sieht ziemlich übel aus und ist meistens fahrig. Neulich sagte meine Freundin zu mir: du hast also einen Bettler, um dein Gewissen zu beruhigen? Ich hab geschluckt. Denn: das stimmt. Ich beruhige mein Gewissen, wenn ich dem Typ was gebe.

Einige meiner Freunde geben nie irgendwem Geld. Andere geben kleine Beträge wie zehn Cent oder mal einen Euro. Manche geben einer bestimmten Person regelmäßig fünf Euro.

Wieder andere sind auf eine Bettelmafia hereingefallen und seitdem geben sie niemandem mehr etwas. Dann klar, es gibt auch Leute, die nur so tun, als ob sie arm sind oder hinter denen jemand steckt, der überhaupt nicht arm ist und ihnen das Geld wegnimmt.

Wie verhält man sich da als Christ? Ganz ehrlich: ich glaube, mit der Güte, mit der Jesus mit Menschen umgegangen ist, wird heutzutage kein Christ in einer normalen Großstadt durchs Leben gehen.

Aber es gibt etwas, was für mich zentral ist: Mitleid. Wenn ich spüre oder vermute, jemand hat wirklich Not, dann gebe ich diesem Menschen Geld. Und ich beurteile nicht, ob er sich damit ein Brötchen oder ein Bier kauft.

Mitleid und eine gute Portion Distanz zu meinem Geld – beides ist notwendig. Je mehr Geld ich zur Verfügung habe, desto mehr möchte ich abgeben. Ein klein wenig aus schlechtem Gewissen, aber vor allem, weil es mir einfach wahnsinnig gut geht. Und das hat nicht nur damit zu tun dass ich hart arbeite oder besonders viel leisten kann. Ein Stück weit hat das auch damit zu tun, dass ich im Leben bisher einfach wahnsinnig viel Glück hatte. Und wenn die fünf Euro „meinem Bettler“ regelmäßig ein großes Lächeln ins Gesicht zaubern, dann bin ich froh. Was er damit macht, das ist seine Sache.

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