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Kirche in WDR 2 | 19.04.2017 | 05:55 Uhr

Kein Schweigen mehr

Dieser Winter war echt ein Desaster für meine Familie. Wochenlang wurde eine nach der anderen krank und irgendjemand war immer mit einer Krankheit beschäftigt. Am Ende war noch mal die sechsjährige Tochter dran. Na, und die hatte es so richtig hart Magen-Darm-mäßig getroffen. Am ersten Tag blieb nicht mal ein Tropfen Wasser drin. Dann ging es ihr langsam besser, aber am dritten Abend geschah etwas Merkwürdiges: Sie redete nicht mehr mit uns. Irgendwie ging wohl nichts mehr. Wenn wir mit ihr sprachen, drehte sie sich nur mit müdem Blick zur Seite, sagte kein Wort mehr. Schrecklich war das. Sicher, vorher war sie schon matt, aber es war immer gut, wenn sie sagte, dass sie etwas trinken wollte oder dass sie müde sei oder eine Geschichte hören wollte. Aber jetzt? Gar nichts mehr. Resignation? Schweigen jedenfalls. Puh: als Eltern konnten wir das kaum aushalten.

Die Nacht: Totenstille in ihrem Zimmer. Und am nächsten Morgen: Wie verwandelt! Frohe Botschaft: Das Kind bestellte direkt einen Kamillentee und ein bisschen Brot mit Marmelade und war sogar ein bisschen frech. Wir Eltern waren erleichtert. Und ich habe gedacht: So muss sich Auferstehung anfühlen.

Jetzt, mit ein bisschen Abstand, denke ich mir: Naja, hinkt nicht doch der Vergleich zwischen der Auferstehung an Ostern und einer Kinderkrankheit? Schließlich war meine Tochter – GottseiDank – nur krank. Im Nachhinein sieht das dann etwas weniger dramatisch aus, als wir das damals empfunden haben. Aber das Schlimmste für uns war ja nicht, dass sie schwach und krank war, sondern dass sie nicht mehr sprechen wollte oder konnte. Und auch, wenn sie am nächsten Morgen noch nicht wieder gesund war – das Schönste war, dass sie wieder sprach.

Deshalb war das für mich so einleuchtend, das mit der Auferstehung von Jesus zu vergleichen. Das Traurigste an den Tagen nach seinem Tod ist nämlich das Schweigen. Und das muss auch das gewesen sein, was Jesu Freunde, seine Jünger und Anhänger wohl am meisten getroffen haben muss. Jesus war gestorben und mit ihm war alles das gestorben, was er sie gelehrt hatte, wofür er gestanden hatte. Da war nur noch Schweigen.

Doch dann hörten sie, dass sein Grab leer sein sollte. Vielleicht haben sie erwartet, dass sie ihn jetzt bald wiedersehen würden. Doch komischerweise erkannten sie ihn dann meist gar nicht, als er ihnen nach der Auferstehung wieder begegnete. Er wird sogar für den Gärtner gehalten.

Erst als Jesus das Schweigen bricht, mit Zweien sogar das Brot teilt, da gehen ihnen die Augen auf. Jetzt erst erkennen sie: Da ist er wieder bei uns, das Schweigen ist vorbei. Wie genau jetzt Jesus bei seinen Leuten war, wird gar nicht so genau beschrieben. Das Entscheidende ist: Er spricht wieder. Allen ist klar: Seine Frohe Botschaft wird weiterleben. Und – mit Verlaub – das tut sie bis heute. Auferstehung bedeutet: Kein Schweigen mehr.

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