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Kirche in WDR 2 | 07.02.2014 | 05:55 Uhr

Olympische Winterspiele

Heute gehen sie nun also tatsächlich los, die von vielen gespannt erwarteten, schon im Vor-feld aber auch stark umstrittenen Olympischen Winterspiele in Sotschi. Um 20:14 Uhr Ortszeit, 17:14 Uhr bei uns, startet die Eröffnungsfeier. Für die meisten Athletinnen und Athleten sind die Olympischen Spiele Höhepunkte ihrer Sportkarriere. Außerdem rücken Sportarten in den internationalen Fokus, für die sonst nur mäßiges Interesse herrscht. Bei Olympia hingegen gucken die Leute sogar Curling oder Shorttrack und freuen sich, wenn eine Medaille „für uns“ dabei herausspringt. Den meisten Aktiven wird es so gehen wie der Eishockey-Nationalspielerin Jacqueline Janzen aus Villingen-Schwennigen, die schon am 30. Dezember dem „Schwarzwälder Boten“ verriet: „Alles wird aufregend sein, vom Kontakt zu anderen Sportlern bis zur Eröffnungsfeier, auf die ich mich sehr freue.“

Wenn sie heute Abend ins nagelneue Olympiastadion in Sotschi einmarschiert, werden allerdings ein paar Leute nicht da sein: Bundespräsident Joachim Gauck zum Beispiel, oder der britische Schauspieler Ian McKellen. Dem Bundespräsidenten passt aus gutem Grund die Menschenrechtssituation in Russland nicht. Und bei McKellen und vielen anderen Homosexuellen aus Politik, Kultur und Showgeschäft ist klar, dass sie mit ihrer Abwesenheit auf die rückständige und brutale schwulenfeindliche Politik von Präsident Putin aufmerksam machen wollen.

Nun ist es mit der Verquickung von sportlichen Großereignissen und politischem Protest so eine Sache. 1980 in Moskau und vier Jahre später in Los Angeles wurden olympische Spiele jeweils aus politischen Gründen boykottiert. Übrig blieb hüben und drüben die Enttäuschung derjenigen Sportlerinnen und Sportler, die gute Siegchancen gehabt hätten und stattdessen am Fernsehen die Medaillenvergabe an andere verfolgen durften.

Dahinter wird ein tiefer liegendes Problem sichtbar. Vielfach bleibt einem gegenüber dem Unrecht in dieser Welt keine andere Waffe als der stumme Protest oder, wie es so schön heißt, „ein Zeichen zu setzen“. Auch in den Kirchen ist davon vielfach die Rede: „ein Zeichen setzen“ gegen Ausbeutung, Umweltzerstörung, Fremdenfeindlichkeit, Tierquälerei und tausend andere empörende Tatbestände. Das Problem dabei ist, dass sich so etwas schnell abnutzt. Und wenn man zum Beispiel olympische Winterspiele nur an Orten mit einwandfreier Menschenrechtslage stattfinden ließe, würde sich der Kreis der zulässigen Bewerbernationen rasch auf ein Minimum reduzieren.

Umgekehrt ist Weggucken und so tun, als ob nichts wäre, auch keine Lösung. Die Ignoranz, die diesbezüglich führende Sportfunktionäre an den Tag legen, ist ziemlich unerträglich. Vielleicht hat der deutsche Skistar Felix Neureuther das richtige Gespür gehabt: Im Vorfeld der Spiele sprach er im Interview über seine Chancen im Slalom und fügte zugleich an, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen in Länder wie Russland und Katar, wo dieses Jahr die Fußball-WM stattfindet, keine gute Idee sei. „Das tut auch unserm Sport nicht gut“, meinte er. Mag sein, dass der Mann in Sotschi gewinnt. Darüber könnte man sich dann genau so freuen wie darüber, dass er mehr sieht als seine Skispitzen und seine Prominenz nutzt, um einem großen Publikum zu vermitteln, dass Sportbegeisterung und politisches Problembe-wusstsein keine Gegensätze sein müssen.

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