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Kirche in WDR 2 | 20.04.2017 | 05:55 Uhr

Schubsengel

Es ist die typische Frühstücksituation, die alle Familien kennen. Der Kakao ist kaum eingegossen, da läuft er auch schon quer über den Tisch. Es folgt, was folgen muss. Der Vater wischt auf und versucht auf den Sohn einzureden: „Mensch, Lorenzo, wieso schmeißt Du denn zur Zeit ständig alles um?“ Der zuckt kurz mit den Schultern und sagt: „Ich habe einen Schubsengel.“

Die Geschichte habe ich vor Jahren in der Kolumne eines Vaters in einer Zeitschrift gelesen. Und ich hab Tränen gelacht. Weils so komisch ist. Und so rührend. Denn was für eine schöne Vorstellung, dass es nicht nur Engel gibt, die uns schützen, sondern auch solche, die uns schubsen.

Zugegeben: Beim Frühstückskakao hilft einem das nicht wirklich weiter. Aber sonst im Leben gibt es ja schon so Zeiten, da tut es gut, einen Schubs in die richtige Richtung zu bekommen.

Jetzt ist das mit den Engeln so eine Sache. Die einen glauben dran, die anderen dekorieren sie. Wieder andere halten es für Quatsch. Ich persönlich stehe irgendwo dazwischen. Zumindest fällt es mir schwer an puttenartige Flügelwesen zu glauben, die hier zwischen uns unsichtbar herumschweben. Ich stelle sie mir Engel lieber mit Hand und Fuß vor. Also genauer gesagt mit zwei Händen und auf zwei Füßen.

Eher so, wie Rudolf Otto Wiemer das in seinem Gedicht ausdrückt – hier ein kleiner Auszug:

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,

die Engel.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,

die Engel.

Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,

oder er wohnt neben dir, Wand an Wand,

der Engel.

Da kann ich leichter mitgehen. Ich habe nämlich schon Menschen getroffen, bei denen ich dachte: Dich schickt der Himmel! Die waren im richtigen Moment da. Gerne in Zeiten, in denen ich nicht wusste, wie ich mich entscheiden soll. Die waren da in Phasen, in denen ich nicht so recht weiter kam, mit einer Frage, einem Problem, einem Wunsch. Und dann war da einer und hat mir was von sich erzählt, hat seine Idee mit mir geteilt. So dass ich mir selber klarer wurde, was ich will. Wie hilfreich manchmal auch, wenn einer sagt: Jetzt hör auf zu zögern, leg einfach los!

Die brauche ich von Zeit zu Zeit auch. Leute, die mir den entscheidenden Schubs geben.

Vielleicht hat Lorenzo Recht und es gibt sie wirklich, die Schubsengel. Einfach mal die Augen offen halten. Und zur Sicherheit morgens vielleicht lieber eine Hand an den Kaffee.

Quelle Gedicht: Rudolf Otto Wiemer: Bethlehem ist überall - Geschichten und Gedichte zur Weihnachtszeit

Bildrechte: WiLPrZ (flickr) CC BY-SA 2.0

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