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Kirche in WDR 2 | 29.05.2017 | 05:55 Uhr

Barmherzigkeit

Eine Straßenumfrage zu unmodernen Wörtern aus der Kirchensprache: Das war mal unsere Aufgabe, als ich noch Sprecherin für das „Wort zum Sonntag“ im Fernsehen war und wir ein Training hatten. Mit Mikrofon und Kamera wurden meine Kollegen und ich in die Fußgängerzone von Lübeck geschickt.

Wir hatten das Wort „Barmherzigkeit“ gewählt – das hört sich unmodern genug an. Und dann fischten wir den einen oder die andere der Einkaufenden heraus mit der Frage: Was bedeutet für sie „Barmherzigkeit“?

Ein Mann erzählte mit Tränen in den Augen, wie er in einer Phase von Krankheit umsorgt wurde. Dass es Menschen gab, die sich nicht abgewendet haben, sondern für ihn da waren. Das wäre für ihn Barmherzigkeit gewesen.

Eine Frau sagte, dass es das ist, was man tut, um anderen zu helfen, weil man Mitleid hat.

Wir haben auch Jugendliche befragt. Die zuckten allerdings nur mit den Schultern und grinsten verschämt in die Kamera. Einer warf dann schräg von der Seite ein: „ej, das war aber barmherzig, Mann“. Darauf Gelächter der anderen.

Ist Barmherzigkeit in die Kategorie „peinlich“ gerutscht? Zumindest in der jüngeren Generation? Es schien so.

Für manche Menschen hat das Wort „Barmherzigkeit“ einen ironischen Unterton, als eine Geste von oben herab. Als bedeute barmherzig handeln: Gönnerhaft ne Münze in den Hut werfen.

Dabei ist es genau das nicht! Jedenfalls nicht das, was die Kirchensprache damit meint.

Derjenige oder Diejenige die barmherzig handelt, lässt sich von der Not des anderen im tiefsten Inneren anrühren. Da passiert was in mir. Und dann kann ich gar nicht anders als helfen.

Jemand, der barmherzig handelt, handelt eben nicht von oben herab, sondern geht ganz runter. Barmherzigkeit wird als DIE Eigenschaft Gottes beschrieben. Der Große macht sich klein, weil der andere in anrührt. Ein Bild dafür ist der barmherzige Samariter, von dem man in der Bibel lesen kann.

So hat das es der alte Mann in der Fußgängerzone erlebt. Und so hoffe ich das für viele Menschen, die Not leiden oder krank sind. Dass sie auf barmherzige Menschen stoßen, die nicht vorbei gehen, die sich anrühren lassen und was tun!

Solche Menschen wünsche ich mir in den U-Bahnen, den Fußgängerzonen und den Flüchtlingsquartieren. Solche Menschen wünsche ich mir in der Nachbarschaft.

In der katholischen Kirche gibt es für die Barmherzigkeit ein eigenes Fest. Es wird nächsten Sonntag gefeiert. Aber zum Fest wird das Ganze eigentlich erst, wenn die Barmherzigkeit konkret gelebt wird.

Und dann ist es ein Kompliment, wenn man zu mir sagen würde „du bist aber Barmherzig!“.

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