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Hörmal | 05.06.2017 | 07:45 Uhr

Der Fuchs und die Möglichkeiten

Kürzlich bin ich mit einem Fuchs in der Kölner U-Bahn gefahren. Der hat am Fenster gesessen und wild gefaucht. Neben ihm saß sein Papa und daneben sein Zwillingsbruder, der war eher ein Teddybär. Die beiden Brüder waren vielleicht 5 Jahre alt und haben Häkelmützen getragen: der eine eben mit Fuchsschnauze, der andere mit Teddykulleraugen. Der Teddy hat artig in seinen Pixi-Büchern geblättert. Da Fuchs aber hat seine Hände gegen das Scheibenglas gekrallt und es hat ihm sichtlich Spaß gemacht, böse zu sein. Dazwischen der Papa als Dompteur. Als er versucht, den Fuchs etwas zu bändigen, das der auch mal ins Pixi-Buch schaut, faucht der Kleine zurück. „Du musst mir vorlesen. Ich kann nicht lesen. Ich bin ein Fuchs!“

An diesem Montagmorgen in der Kölner Ubahn hab ich mich dank des kleinen Fuchses an etwas erinnert: dieses Gefühl von unbeschwerter Freiheit, von der Möglichkeit, auch ganz anders zu sein. Als Kind hast Du alle Freiheiten, denn Du bist ein Meistermusiker auf diesem Instrument namens Phantasie. Die Welt hat einen Zauber. Das war damals bei mir nicht anders: Der Fußweg zur Schule war eine Entdeckungsreise. Auf der Feldbrache vor dem Wohngebiet waren wir die Kinder von Bullerbü, im Schwimmbad waren wir Piraten. Und sonntags in der Messe war ich ein Heiliger – so wie viele der Heiligenfiguren in der Kirche.

Ja, es gab Zeiten, da hab ich in der Kirche gesessen und mir minutenlang die Heiligenfiguren angeschaut: Katharina von Alexandrien mit dem Rad unterm Arm. Ich hatte das Gefühl, sie guckt genau auf mich. Am Martinstag habe ich dem Heiligen Mann einen Brief zugesteckt und ihm danke gesagt, dass er seinen Mantel mit dem Bettler geteilt hatte. Für mich war das real. So wollte ich auch sein: mal Heiliger aber dann auch mal wieder Pirat. Ein Leben in anderen Welten eben. Echte Kinderphantasien.

Heute weiß ich: Ich tauge nichts zum Abenteurer. Ich habe Höhenangst. Und dass ich mal als Heiliger durchgehe, das wird auch immer unwahrscheinlicher.

Was ich mir aber mit meinem Glauben bewahrt habe, das ist diese Vision von einer anderen Welt. Dass das Hier und Jetzt nicht das Letzte ist. Und wie es ist, und wie es manchmal auch bescheiden ist: das muss doch nicht die letzte aller Möglichkeiten sein. Und wie wäre es, diese Möglichkeiten zum Guten hin zu wenden?

Heute ist Pfingstmontag. Und die Christen feiern das Fest, an dem es den Jüngern Jesu gelingt, urplötzlich die Botschaft von Jesus in ihrem Leben zu verwirklichen. Aus Angsthasen werden wortgewaltige Prediger, aus Trauerklößen echte Mutmacher. Sie wachsen über sich hinaus, sie überwinden Grenzen. Sie entdecken, was in ihnen steckt. Pfingsten ist das Fest der Möglichkeiten. Ein guter Tag zu entdecken, was in einem steckt.

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