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Kirche in WDR 2 | 03.06.2017 | 05:55 Uhr

Kinoverkündigung

»In Zeiten des abnehmenden Lichts«

Du hast Geburtstag, Wilhelm! Herzlichen Glückwunsch! - Ich weiß, dass ich Geburtstag hab!

Wilhelm Powileit wird 90. Ein überzeugter Kommunist, seit Jahrzehnten Mitglied der SED.

Während der Nazizeit war er im Exil in Mexiko und ist nach dem Krieg in die DDR gekommen, aus Überzeugung, zusammen mit seiner Frau Charlotte. Aber die beiden haben sich nicht mehr viel zu sagen. Dafür rücken am Geburtstag die Parteibonzen an, um Wilhelm den Goldenen Verdienstorden der DDR zu verleihen. Auch Bekannte und Nachbarn kommen gratulieren.

Ich bin Ihr Arzt, Dr. Süß. Mein Glückwunsch ist einfach: Bleiben Sie so gesund, wie Sie sind, Genosse Powileit!- Ich achte die Ärzte! Aber man muss auch wachsam bleiben! Der Genosse Stalin ist falsch behandelt worden!

Der Altstalinist Wilhelm ist die Hauptfigur im Film “In Zeiten des abnehmenden Lichts”. Seit Donnerstag läuft der Film im Kino. Bruno Ganz spielt den knorrigen Alten. Ihm sind nicht alle Gäste willkommen zum Geburtstag. Republikflüchtlinge straft er mit Verachtung.

Euch will ich nicht! - Aber das sind doch Sondermanns! - Wer die Republik verlassen will, ist ein Verräter! - Ein 15Jähriger kann doch einen Fehler machen! - Ich will Euch nicht!

Was Wilhelm nicht weiß: Enkel Sascha hat sich in den Westen abgesetzt. Dabei war der fest eingeplant in die parteikonforme Geburtstagsfeier. Doch Sascha wird heute nicht kommen, wird nicht wie sonst den Tisch fürs Buffet zusammenbauen.

Ein Republikflüchtling in der eigenen Familie!

Und wo ist Sascha? - Sascha ist noch nicht da! - Na bitte, unzuverlässig! Schlamassel! Wie immer! Ich bau jetzt den Tisch auf! - Du baust hier gar nichts auf! Du hast schon genug kaputt gemacht in diesem Haus!

Wilhelm lebt in seiner eigenen Welt. Für ihn gibt es nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse.Ehefrau Charlotte will die heile Welt retten. Dabei ist die längst dabei, zusammenzubrechen.Sohn Kurt weiß Bescheid über Saschas Flucht. Aber er soll gefälligst die Fassade wahren.

Und bitte, Kurt, kein Wort über irgendwelche Ereignisse, ja, Du weißt schon, in Ungarnoder Prag! Und nichts über die Sowjetunion! - Und nichts über Polen! - Ja! Das heißt: Nein! - Und nichts über das Weltall! Und nichts über den Mond!

Es wäre gut für Wilhelm und seine Familie gewesen, er hätte sich mal selbst in Frage gestellt. Das heißt ja nicht, die eigenen Überzeugungen aufgeben!

Aber wer nur um sich selbst kreist und ums eigene System, der wird schnell blind für seine Mitmenschen, der erlebt die Anderen als Bedrohung, als Feinde. Wilhelm hätte sicherlich keinen Rat aus der Bibel angenommen. Dabei passt der ganz gut zu einem Betonkopf wie ihm:

“Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders”, fragt Jesus, “aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Balken aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!” (Mt 7,3.5)

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