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Kirche in WDR 2 | 07.07.2017 | 05:55 Uhr

Noch mehr Sicherheit

Blumen, Kreuze, Kerzen, Fotos: Am Breitscheidplatz in Berlin auf den Stufen der Gedächtniskirche wird immer noch der Opfer des Terroranschlags vom 19. Dezember gedacht. Ein halbes Jahr ist das jetzt her. Der Attentäter Anis Amri hatte einen LKW mitten in die Menschenmenge auf den Weihnachtsmarkt gesteuert. 11 Menschen starben, dazu der LKW-Fahrer, über 50 wurden verletzt.

Genau sechs Monate später komme ich dort zufällig vorbei. Auch ich halte inne, sehe die Fotos, lese die Worte, die manche aufgeschrieben und dort abgelegt haben. Plötzlich denke ich an den Innenminister, wie er in den Nachrichten verkündet, Polizei und Sicherheitsbehörden sollten jetzt auch auf WhatsApp und Co. zugreifen können. Messenger-Dienste, mit denen Millionen Nutzer sich Nachrichten und Fotos zuschicken. Wir als „unbescholtene Bürger“ hätten da nichts zu befürchten, versichert der Innenminister. Na klar. Aber seine Beamten möchten mein Handy hacken und in eine Wanze verwandeln können. Verstehe. Nein, ehrlich gesagt, den ganzen Aufwand für immer mehr Sicherheit verstehe ich nicht. Vorratsdatenspeicherung, Schleierfahndung, jetzt die Handyüberwachung. Wo ist die Verhältnismässigkeit? Hätte man irgendeinen der zurückliegenden Anschläge besser erkennen und dann verhindern können?

Als ich nach Hause gehe, sehe ich am Straßenrand in der Danziger Straße eine Leuchtanzeige. . „Schon 13 Verkehrstote in diesem Jahr“. Ich schlucke. 12 Terroropfer am Breitscheidplatz, 13 Verkehrsopfer an der Danziger Straße. Auf dem Heimweg google ich das mal. Allein in Deutschland kommen jeden Monat um die 250 Menschen im Straßenverkehr zu Tode. Jedes Mal eine Tragödie. Oft stehen dann ein Kreuz, ein paar Blumen und ein Foto irgendwo am Straßenrand. Eigentlich müssten wir einmal im Monat der Verkehrstoten gedenken – in einem staatlichen Trauerakt. Die Kanzlerin und der Bundespräsident mit traurigem Blick in der ersten Reihe. Eigentlich müsste der Verkehrsminister seine Länderkollegen zur Krisensitzung zusammenrufen. Das passiert aber nicht. Stattdessen werden meine persönlichen Freiheitsrechte immer weiter eingeschränkt, um mir eine Sicherheit vorzuspielen, die es nicht geben wird.

In den Sommerferien fahren wir übrigens wieder nach Schweden wie fast jedes Jahr. Da gilt dann Tempo 90, wahlweise 110. Selbst die großen Landstraßen haben in der Mitte eine Leitplanke. In den Ortsdurchfahrten gilt oft Tempo 30. Überall stehen dann große Blitzer. Die Geldstrafen sind drakonisch. Alle kriechen durch die die hübschen Städtchen. Kreuze und Blumen am Straßenrand? Ich kann mich nicht erinnern...

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