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Kirche in WDR 2 | 22.09.2017 | 05:55 Uhr

Zur Bundestagswahl

Übermorgen ist die Bundestagswahl. Bei uns in Deutschland gibt es keine Wahlpflicht. Anders ist es zum Beispiel in Ägypten; dort kommt ins Gefängnis, wer nicht zur Wahl geht. In der Schweiz muss, wer nicht wählen geht, eine Geldbuße von 6 Franken zahlen. In Luxemburg ist das teurer: hundert bis zweihundertfünfzig Euro. Erst mit 75 Jahren ist man dann davon befreit.

Bei uns Deutschen ist die Teilnahme an der Wahl freiwillig. So hatten wir in unserem leider recht armen Stadtviertel tatsächlich einen Stimmbezirk mit neun Prozent Wahlbeteiligung. Insgesamt erreichen wir 30 Prozent Walbeteiligung in unserem Stadtteil mit 25.000 Einwohnern. Wie kommt das?

Einen guten Hinweis gibt der Soziologe Hartmut Rosa: es liegt an der fehlenden Resonanz. Bei den Salzburger Hochschulwochen hat er kürzlich dargestellt, dass Religion und Politik das gleiche Problem hätten. Die. Menschen fühlen sich nicht berührt, sie haben nicht das Gefühl, gehört zu werden oder gar Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Keine Resonanz also.

Aus meiner Sicht ist es das Problem der Besserwisserei. Viele Menschen meinen: die in der Politik oder in den Kirchen wissen es eh besser, sie hören uns erst gar nicht zu. Wir kommen einfach nicht mehr vor. Wie kann man das ändern?

Einen interessanten Vorschlag machen die Politikwissenschaftlerin Patrizia Nanz und der Kulturwissenschaftler Claus Leggewie in ihrem kleinen Buch "Die Konsultative. Mehr Demokratie durch Bürgerbeteiligung". Sie schlagen vor, Zukunftsräte einzurichten, sozusagen als vierte Gewalt neben Legislative, Exekutive und Jurisdiktion. Solche Zukunftsräte können gebildet werden, indem in einem Stadtteil nach dem Zufallsprinzip Menschen ausgewählt werden, die dann ihre Wünsche, Hoffnungen und Ideen zusammentragen. Man kann dabei auch auf eine gute Mischung der Altersstufen bei der Auswahl achten. Diese Räte können eine bestimmte Zeit zusammenkommen. Sie ersetzen nicht die gewählten Politikerinnen und Politiker, sondern unterstützen sie! Frau Nanz und Herr Leggewie geht es darum, Resonanz herzustellen, es geht ihnen um "eine vitale Unterstützung der gewaltenteiligen Demokratie". Erste Beispiele, dass es klappen kann, schildern sie in ihrem Buch Seite 91.

Ich finde die Idee spannend. Denn ich weiß aus der Kirche, dass es nur dort klappt, wo viele beteiligt sind.

Bevor Sie nun Zukunftsräte einrichten, ist aber noch. eins wichtig: Gehen Sie übermorgen zur Wahl!

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