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Hörmal | 17.09.2017 | 07:45 Uhr

Wegbereiter

Herbert ist ein Held. Er arbeitet als Wegbereiter, baut Wanderwege in den Bergen. Seit fast dreißig Jahren. Im Südtiroler Gebirge. Er räumt Steine aus dem Weg, baut Geländer, sogar Brücken. Er passt sich dem Berg an. Jeder Weg wird anders. Herbert arbeitet langsam. Pro Tag schafft er nicht mehr als dreißig Meter. Er kennt den Berg. Er akzeptiert ihn. Wenn es kein Vorbeikommen gibt, wählt er eine andere Route. Wenn das Wetter verrücktspielt, wartet er ab.

Und trotzdem gibt er die Richtung vor. Wir brauchen mehr Menschen wie Herbert. Nicht nur, um Wanderwege zu bauen, sondern auch sonst im Leben.

Denn nicht jeder, der laut schreit: „Mir nach!“ weiß auch wirklich, wo es langgeht.

Nicht jeder, der ruft: „Guckt mal, wie schnell ich bin.“ kommt sicher ans Ziel.

Und nicht auf jeden, der selbstbewusst und ohne Rücksicht auf sein Umfeld brüllt „Platz da, hier komme ich!“, ist auch Verlass.

Und längst nicht jeder, der hervorhebt „Das funktioniert nur wegen mir.“, bürgt für allerhöchste Qualität.

Wenn die Wanderer auf den Wegen laufen, die Herbert gebaut hat, ist er schon längst weg. Die Touristen wissen meistens nicht, wer ihnen den Weg bereitet hat. Und das hat nichts mit falsch verstandenem Understatement zu tun.

Es tut bestimmt gut, wenn Herbert mal anerkennend auf die Schultern geklopft wird. Vor Jahren hat sogar eine bekannte überregionale Zeitung über ihn berichtet.

Aber das ist nicht der Sinn seines Jobs. Er baut wahrscheinlich keine Wanderwege, um als Held dazustehen. Er baut sie, weil es der Job ist, den er liebt. Und genau das macht ihn zum Held.

Auch davon wünsche ich mir mehr Menschen. Nicht nur in den Südtiroler Bergen, sondern im Leben. Und es gibt sie. Diese Helden. Ich muss nur genauer hinschauen. Und mich nicht zu sehr vom Lärm und Tempo beeinflussen lassen.

Dann sehe ich in meinem Leben sehr viele Wegbereiter. Sie sind direkt vor meiner Nase. Die Lehrerinnen meiner Töchter, die auch außerhalb des Stundenplans für Eltern und Kinder da sind und kompetent den Weg bereiten.

Oder die Menschen, die unermüdlich dafür sorgen, dass geflüchtete Menschen Deutsch lernen und mit ihnen Anträge ausfüllen. Zeitweise müssen sie sich dafür sogar Beschimpfungen anhören, aber sie machen weiter. Unermüdlich. Im Verborgenen. Sie sind Wegbereiter für neue Chancen und ein normales Leben

Sie sind wie Herbert. Der Wegbereiter in den Bergen. Oder wie Doris, oder wie Manuel, oder wie Torsten. Sie sind Helden. Mitten unter uns.

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