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Kirche in WDR 2 | 02.02.2018 | 05:55 Uhr

Leben im Schneesturm

Das Leben in der Arktis ist wahrscheinlich eine der härtesten Erfahrungen, die es gibt. Schneesturm, eisige Temperaturen, lange Winternächte und weit und breit kein Mensch.

Ich bin vor Ort im Norden Kanadas und stehe vor einem Steinhaufen: Sieben dicke Steine sind aufgeschichtet. Das Ding sieht ein wenig aus wie ein Mensch, der beide Arme ausstreckt, nach dem Motto: „Hier bist du willkommen!“

Ich bin am Ortseingang von Churchill, ein Nest an der Hudson-Bay. 800 Einwohner, der größte Ort für die nächsten 500 Kilometer.

Das Denkmal ist von den Inuit, den Ureinwohnern. Früher habe ich „Eskimos“ gesagt, aber das ist ein Schimpfwort, denn es heißt „Rohfleischfresser“. Inuit aber heißt Menschen. Und sie trotzen mit ihrer Kultur der Kälte und den hungrigen Eisbären. Das ist für mich unglaublich.

Ich bin gefühlt am Ende der Welt – doch herzlich willkommen. So erlebten das auch die ersten europäischen Trapper und Händler. Sie kamen vor dreihundert Jahren. „Mach dir die Erde untertan“. Das war ihr Motto, ein Wort aus der Bibel. In Churchill erbauten sie eine Kirche.

Heute gibt es sogar drei an diesem kleinen Ort.

Am Rande der Arktis ist mir Gott irgendwie ziemlich nah. Das gilt auch für die Inuit. Die waren immer schon gläubig. Wer im Eissturm überleben will, für den sind gute Mächte, die einen beschützen, besonders wichtig. Es ist für sie aber nicht wichtig, wie dieser Gott genau heißt. Wichtig ist aber: „Mach dir die Erde untertan“ heißt für die Inuit nicht ausbeuten, sondern nutzen. Und zwar jeder so viel er braucht, nicht mehr! Nur so kann die Gemeinschaft überleben.

Ich finde diese Sicht übrigens auch im Christentum! Sie ist bei uns aber verloren gegangen. Immer mehr Gewinn, Wachstum und Überfluss, das macht unser Leben aus, auch meins.

Nur wie lange geht das noch gut? Der Klimawandel hat längst auch Churchill erreicht. Das Eis schmilzt, die Eisbären sterben. – Wer hier herkommt, wird nachdenklich …

Die Steinfigur am Strand der Hudson-Bay hat die Arme erhoben wie zum Segen. Und ich höre die Botschaft: Wer unsere Demut teilt, der ist gesegnet, der wird überleben – und das gilt, glaube ich, nicht nur im Norden Kanadas.

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