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Hörmal | 21.05.2018 | 07:45 Uhr

Vom Mitteilungsdrang der Christen

Heute, an Pfingstmontag, muss ich Ihnen etwas gestehen: An einen Auftrag von Jesus haben sich die Christen nicht gehalten. Wenn Sie im Neuen Testament nachlesen, besonders im Markusevangelium, dann steht da immer wieder: „Und er verbot ihnen, davon zu erzählen.“ Also von seinen Wundern, von seinen Taten. Darüber zu spekulieren, warum Jesus das nicht wollte, ist müßig. Fakt ist: Schon die ersten Christen dachten gar nicht daran, über Jesus und ihren Glauben zu schweigen. Und das hat etwas mit Pfingsten zu tun - diesem Fest, das der Kirche so wichtig ist, dass es an zwei Tagen gefeiert wird, eben auch noch heute am Pfingstmontag. Pfingsten ist, wenn man so will, das „kommunikative Coming Out“ der ersten Jünger. Nach christlicher Überlieferung geschah da dieses Wunder, nachdem die Jünger urplötzlich in allen Sprachen von Jesus erzählt haben sollen. Auf einmal war da dieser Mitteilungsdrang, der bis heute nicht abebbt.

Die ersten Christen drängte es mit ihrer Botschaft schon früh bis an die Enden der damals bekannten Erde. Sie wollten, dass alle von dieser „guten Nachricht“ erfuhren, von diesem Evangelium des Jesus aus Nazareth. Und dabei haben sich immer wieder wahre PR-Genies hervorgetan.

Einer der ersten war wohl der Apostel Paulus. Der Völkerapostel reiste durch große Teile des Mittelmeerraums, um von seinem Glauben zu erzählen. Er entdeckte den Brief als damals effektivstes Mittel, möglichst viele Menschen zu erreichen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Damit schuf er ein Netzwerk von Gemeinden. Ein Social Network würden wir heute sagen. Ebenso machte es auch im Mittelalter eine beindruckende Ordensfrau vom Mittelrhein: Hildegard von Bingen. Aus ihrer Klosterzelle heraus unterhielt sie ein Briefnetzwerk mit den Größen Europas: Sie schrieb mit Kaisern, Königen und Päpsten. Und nicht zu vergessen, der Reformator Luther, der die Bibel ins Deutsche übersetzte, damit möglichst viele sie lesen konnten. Hinter all diesen Netzwerkern stand: immer wieder dieser Mitteilungsdrang. Christen übersetzten die Bibel in alle möglichen Sprachen, gründeten Verlage, Radiostationen, Fernsehsender. Würden Paulus oder Luther heute leben, würden sie wohl twittern, was das Zeug hält.

Zugegeben: Dieser Mitteilungsdrang kann auch als aufdringlich empfunden werden, als penetrant. Viele christliche Zeitgenossen vermeiden es heutzutage, über Jesus zu reden. Sie wollen nicht als zu drängend abgestempelt werden, als zu missionarisch, oder gar übergriffig. Wäre es also doch besser, zu schweigen, so wie Jesus es damals gefordert hat? Ich denke, so einfach ist das nicht. Das kenne ich an mir selber. Mir ist der Glaube wichtig. Sonst würde ich ja jetzt und hier nicht sprechen. Denn: Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.

Der Satz entstammt übrigens nicht dem Volksmund, sondern auch von Jesus, aus einer anderen Stelle in der Bibel. Es scheint, dass auch Jesus schon wusste, dass es gar nicht so leicht geht, über Dinge zu schweigen, die einen im Tiefsten berühren. Ihnen einen frohen und mitteilungsfreudigen Pfingstmontag.

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