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Kirche in WDR 2 | 11.06.2018 | 05:55 Uhr

Religion von außen und von innen

„Ich bin Agnostiker“, sagte der junge Mann, „aber ich bin an Religionen interessiert.“ Und er wollte mit mir darüber sprechen. Tatsächlich war er voller Fragen. So ging es zunächst um das Thema Naturwissenschaft und Religion. „Die Naturwissenschaften haben doch fast alles erklärt, dafür braucht man keine Religionen mehr“, meinte er. „Das sehe ich anders“, warf ich ein. „Die Naturwissenschaften fragen nach dem Wie der Dinge, die Theologie fragt nach dem Warum. Das sind verschiedene Herangehensweisen.“ Tatsächlich, beide Disziplinen stehen einander nicht im Weg, sie schließen sich nicht gegenseitig aus. Und ich musste an den Physikprofessor denken, der jeden Tag in meiner Gemeinde zum Gottesdienst kommt. Es gibt also auch fromme Naturwissenschaftler.

Der junge Mann hatte sich über viele Religionen informiert. Er wusste ein bisschen von allem. „Ich schaue mir die Religionen von außen an“, meinte er. „Aber mich für eine Religion entscheiden, das kann ich nicht.“ Das konnte ich gut nachvollziehen. Religion und Glaube von außen verstehen, das geht nicht. Wenn ich nur das hätte, wäre ich auch Agnostiker. Von innen erleben aber, das ist etwas ganz anderes. Man kann Gott nicht beweisen, das ist klar; man kann aber auch nicht beweisen, dass es ihn nicht gibt. Da sind die Chancen fifty-fifty. Also ist Glauben eine Sache der Entscheidung. Man muss Vertrauen haben, man muss sich selber loslassen und darauf hoffen, dass man aufgefangen wird.

Am Schluss unseres Gesprächs habe ich den jungen Mann gefragt: „Was würde wohl Ihre Frau denken, wenn Sie ihr sagen, dass Sie sie lediglich interessant finden?“ Mit der Antwort hatte ich gerechnet: „Sie würde mich fragen, ob das schon alles sei. Sie würde mich fragen, ob ich sie noch liebe.“ Genau, das war es! Glauben hat viel mit Liebe zu tun. Da muss ich auch mein ganzes Vertrauen riskieren, mich selber wagen. Da geht es nicht nur um Argumente und nicht um bloßes Interesse. Da geht es um mich selbst, ganz und gar. Existentiell eben. Man kann sich Gott nicht herbeidenken, dann bliebe er ein Gegenstand des Denkens, ein Begriff; dann wären Religionen vergleichbar, dann ist am Ende alles Hokuspokus. Wer sich von Gott geliebt weiß, braucht keine Beweise mehr. Es gibt keine Gottesbeweise wie es keine Liebesbeweise gibt. Aber es gibt Menschen, die lieben. Und es gibt Menschen, die glauben. Beides kann sehr ansteckend sein!

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