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Kirche in WDR 2 | 06.08.2018 | 05:55 Uhr

Old sparky

Es gibt Dinge, die klingen einfach niedlich und vertraut. „Old sparky“, das könnte der wuschelige Hund aus einer Kinderserie sein, der, der dem kleinen Jungen immer das Leben gerettet hat, wenn der sich mal wieder zu weit mit dem Ruderboot hinaus gewagt hat. „Old sparky“ rettet aber leider keine Leben. „Old sparky“, das ist der Kosename amerikanischer Vollzugsbeamter für den elektrischen Stuhl. Weil der so schön Funken schlägt. Das ist kein Witz. Und wenn er Funken schlägt, tötet er auch. Heute vor 128 Jahren zum ersten Mal.

Nichts steht so sehr für die Todesstrafe wie dieses abartige Möbel. Es ist das Symbol dafür, dass Menschen Vergeltung wollen, dass Mörder eben selbst ermordet werden sollen. Und – ehrlich – ich kann es verstehen, dass es Menschen gibt, die sich Vergeltung wünschen, weiß ich doch selbst nicht, wie ich gegenüber einem Mörder meiner Kinder oder meiner Frau fühlen würde. Vermutlich würde mich auch das Gefühl beherrschen, diesen Mörder tot sehen zu wollen. Wahrscheinlich könnte ich mir in dem Moment keine andere Gerechtigkeit vorstellen.

Wo mein Wunsch nach Rache vielleicht nachvollziehbar bleibt, da gilt das für die Todesstrafe aber noch lange nicht. Warum sollte die Justiz meinen Rachewunsch vollstrecken? Ihr wichtiger Auftrag ist es doch, alle Bürgerinnen und Bürger zu schützen und, wenn es geht, alle Straftäter nach Möglichkeit wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Das wird nach Vollzug der Todesstrafe schon schwierig. Das Wichtigste aber ist: Eine Todesstrafe lässt sich weder rückgängig machen, noch im Nachhinein abmildern, wegen guter Führung sozusagen. Und gerade dies widerspricht in meinen Augen den Worten Jesu ganz klar.

Es gibt dieses Gespräch zwischen Petrus und Jesus in den Evangelien, da fragt Petrus, wie oft man jemandem vergeben muss, der einem Böses angetan hat. Etwa bis zu sieben Mal? Und Jesus widerspricht ihm: Nicht sieben Mal, sondern siebzig Mal sieben Mal. Im Grunde also: Immer wieder.

Der christliche Grundgedanke dahinter ist also: Es gibt kein Ende des Vergebens von bösen Taten. Nicht weil Christen zu weich sind, um mal richtig konsequent zu sein. Nicht weil Christen einfach niemand etwas abschlagen können. Oder schlicht auf jede und jeden reinfallen, die so tun, als ob sie das Böse nie, nie, nie mehr wieder tun werden.

Nein, Jesus weiß vielmehr: Wo ich nicht mehr vergeben kann, wo jede Vergebung auch in Zukunft absolut ausgeschlossen ist, da gibt es auch keinen Neuanfang mehr für die, die Böses getan haben, die vielleicht betrogen, vielleicht gestohlen, vielleicht gemordet haben. Eine Möglichkeit zur Umkehr, die muss es aber immer und für jeden Menschen geben. Das ist unumstößlich christlich.

Der elektrische Stuhl ist noch nicht ganz abgeschafft. Die Todesstrafe ist noch lange nicht aus der Welt. Der Aufruf Jesu, sich gegenseitig zu vergeben, hält sich aber auch recht gut. Und auf den setze ich.

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