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Kirche in WDR 2 | 23.10.2018 | 05:55 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Kritik kritisch sehen

Autor: Über gläubige Menschen gibt es eine Menge Ansichten. Sie seien naiv, realitätsfremd und würden auch gerne mal wegschauen. So wie bei den jüngsten Missbrauchsskandalen der katholischen Kirche. Aber handelt es sich dabei tatsächlich um etwas, das nur für Gläubige typisch ist? Oder um ein allgemeines menschliches Phänomen?

Vielleicht hilft an dieser Stelle ein Experiment weiter, von dem der bekannte Kabarettist Vince Ebert erzählt:

O-Ton: „Ende der 60er Jahre führten die Kognitionspsychologen Timothy Brooke und Joe Ballon ein interessantes Experiment durch. Sie spielten einer Gruppe von Teilnehmern eine Aufnahme vor, in der es um die historischen Verfehlungen des Christentums ging.“

Autor: Historische Verfehlungen des Christentums gibt es natürlich genug: Hexenverbrennungen, Glaubenskriege, Kreuzzüge. Darum ist es vermutlich auch bei der Aufnahme gegangen, von der Vince Ebert spricht. Allerdings hatte diese Aufnahme eine Besonderheit:

O-Ton: „Die Forscher hatten darin ein Knacken und Rauschen eingebaut, die die Zuhörer durch Drücken eines Knopfes vermindern konnten.

Autor: Die eine Hälfte dieser Zuhörer waren gläubige Christen, die andere überzeugte Atheisten. Eigentlich hätte man da spannende Resultate erwarten können. Aber weit gefehlt.

O-Ton: „Während die Ungläubigen ständig versuchten, die Störgeräusche zu unterdrücken, legten die Gläubigen keinerlei Wert darauf, die negativen Aspekte ihres Glaubens besser hören zu können.“

Autor: Welche Schlussfolgerungen die Forscher aus dem Experiment gezogen haben, erzählt Vince Ebert nicht. Stattdessen vermutet der Kabarettist:

O-Ton: „Vielleicht steckt das Wissen um diesen Effekt ja ursprünglich hinter der Idee des Glockenläutens!“

Autor: Besonders überzeugt klingen seine Zuhörer nicht.

Welche Schlüsse aber kann man sonst aus diesem Experiment ziehen? Dass gläubige Menschen weniger objektiv sind als Atheisten? Wohl kaum.

Denn: Machen Sie dasselbe Experiment mit Rauchern und Nichtrauchern und lassen sie die eine Aufnahme über die Gesundheitsrisiken des Rauchens anhören. Ist …

O-Ton: „… darin ein Knacken und Rauschen eingebaut, die die Zuhörer durch Drücken eines Knopfes vermindern konnten, um das Gesagte besser verstehen zu können …“

Autor: …, dann ist das Ergebnis mit Sicherheit genau dasselbe. Die Nichtraucher wollen hören, wie schädlich das Rauchen ist. Und die Raucher wollen das nicht.

Das Experiment, das Vince Ebert anführt, sagt also nicht etwas speziell über Gläubige aus. Sondern ganz allgemein über die Menschen. Menschen sind nur an Informationen interessiert, die ihre bisherige Position bestätigen. Andere Informationen möchten sie am liebsten gar nicht erst hören. Egal, ob sie an Zigaretten glauben. Oder an Gott. Oder an gar nichts.

Von daher: Nichts gegen Kritik an der Kirche. Oder an Gläubigen. Aber auch Kritik muss immer kritisch hinterfragt werden. Egal, gegen wen sie sich richtet.

Musikinformation

CD-Name:„Machen Sie sich frei! Sonst tut es keiner für Sie“, CD 1

Track-Name/-Nr.: „Die App des Vergessens“ / 6

Interpret: Vince Ebert

Textdichter:Vince Ebert

Vertrieb:der Hörverlag

Best.Nr. 978-3-86717-870-9

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