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Kirche in WDR 2 | 06.12.2018 | 05:55 Uhr

Nikolaus

Was wohl der Nikolaus gerade macht. Heute, am Morgen danach.

Der Nikolaus hat ja, Gott sei Dank, hierzulande nicht das Problem, das keiner mehr an ihn glaubt.

Ganz im Gegensatz zu Parteien, Politikern, der Kirche und Gott.

Wieso auch, es gibt ihn ja gar nicht. Ist nur eine Geschichte.

Und trotzdem werden Eltern, Großeltern und wer auch immer nicht müde, Kindern und Konsumenten glaubhaft zu versichern, dass der Nikolaus ihnen nachts etwas vor die Türe stellt.

Und das ist genau genommen eine handfeste Lüge.

Irgendein lebendiger Mensch kauft Schokolade, Nüsse und so, wartet bis seine Kinder schlafen, stellt es in die Schuhe, die die Kinder hoffnungsvoll vor die Türe gestellt haben, geht ins Bett, und am nächsten Morgen weckt er die Kinder mit: „Ich glaube, ihr müsst mal vor der Türe schauen, der Nikolaus war da und hat euch etwas gebracht!“

Und die Kinder glauben das. Warum auch nicht. Warum sollen sie glauben, dass ihre Eltern sie anlügen? Weil Lügen ist ja bekanntlich streng verboten. Das sagen die Eltern jedenfalls sonst immer.

Gut, aber beim Nikolaus, dem Osterhasen, den Christkind oder dem Weihnachtsmann nehmen wir das nicht so genau mit dem Lügen.

Und wir begründen das mit: „Aber die Kinder finden das doch so schön!“ Ist doch romantisch, behaglich, gemütlich.

Stimmt, aber ehrlich ist es eben nicht.

Und in vielen Fällen kommt irgendwann die Rechnung dafür. Dann, wenn der Sohn den Vater dabei erwischt, wie er heimlich im Keller die Packung mit den Dominosteinen aufreißt und sie den Kindern in die Schuhe schiebt. Oder die Mutter, die am Ostermorgen Häschen spielt.

Spätestens jetzt hört der Zauber auf und der Glaube an den Nikolaus, den Osterhasen und das Christkind ist ein für alle Mal zerstört.

Für den Nikolaus ist das wahrscheinlich kein Problem, den gibt es ja nicht, für das Kind allerdings schon, weil es plötzlich nicht mehr weiß, was es glauben kann und was nicht.

„Das nimmt sie jetzt aber sehr genau!“, denken Sie vielleicht. „Ist doch eine schöne Tradition!“

Stimmt. Ich habe auch nichts gegen den Nikolaus oder die Tradition, sich gegenseitig Süsskram vor die Türe zu legen. Das ist wirklich schön, aber wir können doch auch einfach Nikolaus spielen. Unseren Kindern sagen, dass es den Nikolaus nicht gibt, aber wir spielen, dass es ihn gibt.

Das machen die Kinder genauso gerne, es ist genauso zauberhaft und wir müssen sie nicht anlügen. Dann können wir im Spiel etwas erleben, was wahr ist: Nämlich, dass wir einander vertrauen können und es stimmt, was wir sagen.

Kleiner Nachtrag: Vielleicht würde es dem ein oder der anderen dann auch leichter fallen, das alte Bild von Gott im Himmel loszulassen. Sie wissen schon, das von dem alten Mann, der mit einem langen weißen Bart auf einem hohen Wolkenberg sitzt und von dort aus die Welt regiert.

Es hat ihn dort noch nie ein Mensch gesehen, aber anderswo in der Welt schon.

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