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Kirche in WDR 2 | 08.02.2019 | 05:55 Uhr

Buurtzorg

Es gibt das schon in 22 Ländern auf der Welt, auch in China. In Deutschland fängt das jetzt an, entstanden ist es vor 11 Jahren in Holland: Buurtzorg.

Was das Wort bedeutet? „Buurt“ heißt Nachbar, „zorg“ ist Sorge, Pflege. Also Nachbarschaftshilfe. Es geht um eine neue Art der Hilfe für alte Menschen zu Hause. Der Niederländer Jos de Blok war Inhaber eines Pflegedienstes und sehr unzufrieden mit der Arbeit im Minutentakt: zwei Minuten Zähneputzen, eine Minute kämmen, Ganzkörperdusche komplett soundsolang. Immer in Hetze, überbürokratisiert, unterbezahlt, ohne eigenen Einfluss.

Was tun? Change or decay, sagt der Engländer, Ändern oder untergehn. Also hat Jos de Blok 2007 mit einem Team begonnen, 20 Patienten, vier Mitarbeiterinnen. Inzwischen sind es in Holland 920 Teams mit über zehntausend Mitarbeiterinnen und 84.000 Patienten.

Was ist so erfolgreich und heilsam, für Gepflegte wie Pflegende?

- Es gibt keine Minutenabrechnung mehr für einzelne Pflegeleistungen, sondern nur einen Zeitrahmen. Was dann im Einzelnen geschieht, bestimmen Patientin und Pfleger jeweils vor. Ort.

- Die Teams organisieren sich selbst. Sie nehmen neue Kunden an, stellen selbst Personal ein, verwalten selber das Budget.

- Die Teams entscheiden auch, wie sie entscheiden: demokratisch nach Stimmen oder im Einvernehmen, also immer einstimmig. Fast alle Teams wählen die Einstimmigkeit. Die Teams haben jeweils 8 bis 11 Mitglieder.

- Die Teams arbeiten so ähnlich wie früher die Gemeindeschwester. Sie halten Kontakt zu den Ärzten vor Ort, beziehen die Nachbarn ein, die Freunde und die Angehörigen.

- Ein Beispiel. Unten im Haus wohnt die Oma, oben die junge Familie. Samstags und sonntags wollen sie ausschlafen, doch um 6 Uhr kommt schon der Pflegedienst und zieht der Oma die Gummistrümpfe an. Alle werden im hellhörigen Haus wach. Was tun? Vorschlag: Zieht ihr doch der Oma am Wochenende die Gummistrümpfe an. Wenn ihr in Urlaub seid oder nicht könnt, machen wir das. Gesagt, getan, alle froh! Wem das alles zu schön ist, um wahr zu sein: Das macht auch wirtschaftlich viel Sinn, die Wertschöpfung steigt enorm durch die Demokratie.

Buurtzorg war vier Jahre lang Arbeitgeber des Jahres in Holland, der Krankenstand beträgt nur vier Prozent. Die Patienten sind glücklich, die Pflegerinnen und Pfleger froh, dass sie nun so arbeiten, wie sie das immer wollten: die Menschen im Mittelpunkt! Gut, dass es nun nach China auch bei uns in NRW beginnt, in Hörstel, Emsdetten und Münster.

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