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Kirche in WDR 2 | 16.04.2019 | 05:55 Uhr

Rache!?

Rache!?

Ich habe vor Kurzem auf Facebook den beeindruckendsten Kommentar gelesen, der mir da unter die Augen gekommen ist. Er stand unter einem Beitrag, wo es um einen überführten und geständigen Priester ging, der Kinder missbraucht hat. Sie können sich vorstellen, wie dieses Thema auch mich innerlich zerreißt, als jemand, der für die Kirche arbeitet. Der Priester, um den es da ging, ist mittlerweile weit über 80 Jahre alt, seine Taten sind der Polizei schon lange gemeldet, aber die Verbrechen sind verjährt.

Der Staat kann also nichts mehr unternehmen, um den Mann zur Rechenschaft zu ziehen. In dem Beitrag steht, dass die kirchlichen Stellen jetzt versuchen, den Priester mit Konsequenzen zu überziehen. Seine Rente soll auf das unterste Sozialhilfeniveau gekürzt werden und man versucht ihn aus dem kirchlichen Altenheim zu werfen in welchem er gerade lebt. Unter dem Beitrag ist dann eine hitzige Diskussion entbrannt, die viel härtere Strafen fordert. Da ging es um Hinrichtungen, Folter und das man dem Täter doch alles wegnehmen möge, was er besitzt usw.

Dazwischen habe ich aber auch eine andere Stimme gefunden. Eine Frau, die von sich sagt, dass sie selbst Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen ist. Sie schreibt, dass alle die Forderung nach solch massiven Strafen für sie letztlich nur der Ruf nach Rache sind und nicht der Ruf nach Gerechtigkeit.

Sie schreibt: Sie will nicht, dass sie von jemandem gerächt wird oder das jemand in ihrem Namen Rache nimmt. Sie schreibt: im Grunde ist das auch nur ein Akt der Rache, einen alten kranken Mann aus einem Altenheim herauszuwerfen. Das helfe, weder ihr oder irgendeinem anderen Opfer. Ich fand es unfassbar beeindruckend, dass ein Mensch, der so viel Leid erfahren hat, keine Gedanken an Rache hegt.

Ich glaube nicht, dass ich so stark wäre. Wie gesagt: Mich wühlt das ganze Thema auf. Ich habe selbst Kinder. Ich bin gläubig. Und es ist verdammt hart, da nicht aus seiner katholischen Haut zu fahren. Ich kann alle verstehen, die nach einer solchen Erfahrung sich Rache wünschen. Für diesen Wunsch wollte und könnte ich niemals jemanden verurteilen.

Um so berührter war ich von dem Kommentar dieser starken Frau, die es scheinbar irgendwie geschafft hat Rache, Zorn und Wut von sich fernzuhalten und so über das Leid zu triumphieren, dass ihr geschehen ist. Mir ist da eine Lehre erteilt worden. Die Lehre ist: Lass das Schlechte und Furchtbare in deinem Leben nicht die Oberhand gewinnen. Um deinetwillen und damit die Welt ein besserer Ort wird.

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