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Kirche in WDR 2 | 22.05.2019 | 05:55 Uhr

Ein Herz für Streuner

Mein Nachbar glaubt jetzt an Gott. Also an eine höhere Macht. Also eigentlich an etwas, was größer ist als wir, aber dafür einen Plan hat. So hat er es mir gestern jedenfalls erzählt. Und das kam so:

In unserer Gegend gibt es einen streunenden Kater und der Nachbar kümmert sich um ihn, denn: Er ist schon sehr alt. Also der Kater und der Nachbar übrigens auch. Vielleicht verstehen die beiden sich deswegen so gut.

Jedenfalls darf der Kater zum Nachbarn kommen, wann er will und auch wieder gehen, wann er will. Beiden ist diese Freiheit wichtig.

Das gefällt nicht allen in der Nachbarschaft. Wer etwas gegen Katzen hat, hat auch etwas gegen Freiheit, meint der Nachbar und meint damit die Dame aus dem Erdgeschoss gegenüber.

Sie ist auch der Grund, warum er jetzt an Gott glaubt. Vor einigen Wochen, im April, als es noch einmal so richtig kalt geworden ist, hat er sie nämlich dabei beobachtet, wie sie versucht hat, den Kater zu verscheuchen. Und zwar mit einem Eimer kalten Wasser, den sie über ihn geschüttet hat.

Daraufhin hat sich der Kater so erkältet, dass er mit ihm zum Tierarzt gehen musste. Eine ganze Woche hat er ihn aufpäppeln müssen. Das ist doch Tierquälerei! Und die wird bestraft. Das wisse er nun. Denn kurze Zeit nach der Aktion mit dem Wassereimer hat die Dame aus dem Erdgeschoss eine Lungenentzündung bekommen. Und da ist ihm deutlich geworden, dass es Gott gibt. Der rückt die Dinge wieder zurecht.

„Naja“, sage ich etwas distanziert, „klingt ein wenig nach Voodoo! Und das mit dem Gottesbeweis sieht die erkrankte Dame bestimmt anders.“ Aber der Nachbar – er lässt sich nicht beirren: „Das kann kein Zufall sein!“

Bevor das Gespräch über Wahrscheinlichkeiten, Zufälle und Gottesbeweise aus dem Ruder läuft, sage ich: „Dass Gott die Dinge zurechtrückt wird und geschehenes Unrecht nicht auf sich beruhen lässt , das ist ein großes Thema in der Bibel. Gott wird als gerechter Richter beschrieben. Auch wenn das bei uns dazu geführt hat, dass man sagt: „Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort“, steht dahinter die Hoffnung, dass der Übeltäter mit seinem Unrecht nicht gewinnt.

Und auch beim sog. „Jüngsten Gericht“ geht es darum , dass das, was falsch gewesen ist, vor Gott noch einmal zur Sprache kommt. Ob der Eimer Wasser noch einmal eine Rolle spielen wird, weiß ich nicht. Und ich hoffe auch nicht, das alles, was wir getan haben uns selbst noch einmal widerfährt. Da käme bei uns allen wohl einiges zusammen. Vermutlich noch Schlimmeres als eine Erkältung. Dass Gott aber ein Herz für Streuner hat und uns am Ende liebevoll aufpäppelt, darauf hoffe ich.“

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