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Kirche in WDR 2 | 07.10.2019 | 05:55 Uhr

50. Geburtstag

Vor ein paar Wochen bin ich 50 geworden. Seitdem haben mich viele Menschen gefragt, wie es mir damit geht.

Nun, zumindest bereitet mir diese Zahl keine schlaflosen Nächte. Und an meinem 50. Geburtstag hab‘ ich mich nicht anders gefühlt als vorher mit 49 Jahren und 364 Tagen.

Allerdings ist dieser Wechsel der Jahreszahl auch nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangen. Ich hab‘ mich seitdem ein paar Mal im Spiegel angeguckt und gedacht: „Jetzt bist du 50. Die Hälfte deines Lebens ist vermutlich ‘rum. Wahrscheinlich sogar schon ein bisschen mehr. Und wenn ich dich so angucke: Du wirst langsam alt, mein Junge!“

Und dann denke ich wieder: „Die einzige Alternative zum Altwerden ist: Jung sterben.“ Und ich glaub‘, das ist keine gute Alternative! Insofern ist es vielleicht gar nicht so schlecht, langsam alt zu werden.

Hinzu kommt: Mir geht’s gut. Klar findet man immer etwas, das besser sein könnte. Aber ich hab‘ an meinem Geburtstag - wie in jedem Jahr - morgens vor dem Aufstehen noch ein bisschen Rückschau gehalten auf das zurückliegende Lebensjahr. Ich mach‘ das immer in Form eines Gebets. Denn bei dieser Rückschau kommt so viel zusammen, wofür ich dankbar bin. Und ich finde, dann kann ich meinen Dank auch gleich direkt bei Gott loswerden.

Diese Dankbarkeit hilft mir auch, mit dieser neuen Zahl an Lebensjahren umzugehen. Auch damit, dass ich manchmal merke: So fix wie früher bin ich nicht mehr. Und natürlich wird die Leistungsfähigkeit in den nächsten Jahren weiter abnehmen. Das ist klar.

Andererseits bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Ich kann mir jetzt aussuchen, was ich will. Wenn ich auf etwas keine Lust habe, kann ich sagen: „Leute, ich bin jetzt 50, da muss ich mir das nicht mehr antun.“ Wenn ich aber etwas gerne machen möchte, sage ich: „So alt bin ich ja nun noch nicht, dass ich das nicht mehr könnte!“

Sich das ‘raussuchen zu können, was man will und was man nicht will, das ist offenbar ein Privileg dieses Alters. In 20 Jahren werd‘ ich das vielleicht so nicht mehr können. Also will ich das jetzt ausnutzen und mir gleichzeitig die Dankbarkeit bewahren für das, was noch möglich ist. Mein Leben bewusster leben als bisher, weil ich weiß, dass alles begrenzt ist und eher weniger wird: Meine Kraft, meine Möglichkeiten, meine verbleibende Lebenszeit. Ich glaube zwar fest daran, dass nach dem Ende meiner Lebenszeit hier noch unendlich viel Zeit bei Gott auf mich wartet. Aber bis es so weit ist, will ich die Zeit hier bewusst nutzen. Für mich selbst. Und für die Menschen um mich herum.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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