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Kirche in WDR 2 | 25.10.2019 | 05:55 Uhr

Es ist noch nicht vollendet!

Autorin: „Es ist noch nicht vollendet!“, hat Minna Cauer einmal gesagt. Minna Cauer (in Foto zweite von rechts) war eine mitreißende Politikerin im Deutschen Kaiserreich, die sich mit ihrer Zeitschrift ‚Die Frauenbewegung‘ in die öffentliche Debatte einmischte. Ihr Ziel war die Gleichberechtigung der Frau. Ihr größter Erfolg: 1918 erhielten die Frauen das Wahlrecht, 1919 gingen sie das erste Mal zur Wahlurne. Das ist jetzt 100 Jahre her, und Gleichberechtigung scheint für uns heute selbstverständlich zu sein. Seit 2005 wird Deutschland von einer Frau regiert, und immer öfter stehen Männer und Frauen gemeinsam an der Partei- oder Fraktionsspitze. Was wollen wir mehr? Doch wer genauer hinschaut, bemerkt, dass sich der Frauenanteil im Bundestag verringert hat. Vor sechs Jahren lag er bei gut 37%, aktuell sind es nur noch 31%. Sechs Prozent weniger Frauen im Parlament. Und auch anderswo sind wir von einer echten Parität noch weit entfernt. Minna Cauer hat bis heute Recht: Es ist noch nicht vollendet…

Wer bei Instagram, YouTube und Co. unterwegs ist, begegnet auch hier echten Genderbaustellen. Veraltete Rollenbilder so weit das Auge reicht: Mädchen sind als Influencerinnen für Mode, Beauty, Food und Deko zuständig. Die „typisch männlichen“ Themen wie Gaming, Politik und Gesellschaft werden dagegen von Jungs bedient. Eine Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International hat gezeigt, dass klischeehafte Rollenbilder im Netz starken Einfluss auf das Denken der User haben. Rund ein Drittel der befragten Frauen, die täglich YouTube, Instagram und Facebook nutzen, gab an, es in Ordnung zu finden, wenn Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen als Männer. Es ist auch hier noch nichts vollendet.

Wenn ich mir diese gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen bewusst mache, werde ich nervös. Sicher: in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter ist schon viel erreicht. Aber Vieles steht eben auch noch aus - sowohl in Deutschland als auch weltweit. Hoffnung schenkt mir in diesem Zusammenhang ein Satz von Jesus. In seiner berühmten Bergpredigt sagt er unter anderem: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.“ (Mt 5,6) Mir gibt dieses Versprechen die Kraft, durchzuhalten und weiter mitzuarbeiten an Verbesserungen. Ja, ich möchte satt werden an der Gerechtigkeit, denn sie stillt meinen Hunger nach einer menschenfreundlichen Welt. Wenn alle einen gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen, Bildungs- und Einkommensmöglichkeiten haben, dann kann die Armut weltweit besiegt werden. Gleichberechtigung ist deshalb auch eins der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen verabredet haben, um die Welt gerechter zu machen. Schätzungen zufolge dauert es noch über 100 Jahre, bis wir dieses Ziel erreicht haben. Es ist noch nicht vollendet. Packen wir es an!


Redaktion: Manfred Rütten

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