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katholisch

Hörmal | 05.01.2020 | 07:45 Uhr

Sterndeuter


Ich plane in diesen Neujahrstagen meinen Sommerurlaub. Dabei schaue ich im Internet nach den Bewertungen der Unterkünfte. Und da helfen mir die Bewertungssterne der anderen Reisenden. Ergänzt mit den Kommentaren bekomme ich so ein Bild davon, was mich an diesem oder jenem Urlaubsort erwartet: ein ruhiges Feriendomizil, ein geschmackvoll eingerichtetes Appartement. Natürlich bleibt immer ein Restrisiko. Denn das, was die Sterne verheißen, muss ja nicht zwingend zutreffen. Und schon so manches Mal bin ich enttäuscht worden.

Allerdings: Das ganze Spekulieren, wie denn der Urlaub dann werden wird, hilft nichts. Irgendwann muss ich mich entscheiden und aufbrechen. Und wenn ich schon etwas auf die Sterne im Internet gebe – dann muss ich denen auch vertrauen. Und dann werde ich schon sehen, was eben dran ist an diesen Verheißungen – oder auch nicht.

Morgen ist ja das Dreikönigsfest, und da geht es auch um das Vertrauen in einen Stern. Da heißt es in der Bibel (vgl. Mt 2,1-12): Sterndeuter haben einen Stern aufgehen sehen. Der hatte ihnen verheißen: Ein neuer König der Juden sei geboren. Und: Die Sterndeuter glaubten der Verheißung. D.h., sie gingen das Risiko ein und brachen auf in ein fernes Land, geführt von dem Stern. Eigentlich mussten sie dort zunächst tief enttäuscht gewesen sein: Denn hier weiß man nichts von einem neuen König. Ganz im Gegenteil – der amtierende König wittert Revolution und will den neugeborenen König umbringen. Die Sterndeuter ziehen weiter dem Stern hinterher und finden schließlich den König – aber auch das musste eine Enttäuschung sein. Ein neuer König in einem Haus – nicht in einem Palast, eine kleine Familie – kein Hofstaat. Trotzdem sind sie sicher, am Ziel ihrer verheißungsvollen Reise zu sein, denn sie werden von sehr großer Freude erfüllt und machen dem Kind Geschenke, so heißt es schließlich in der Bibel.

Vordergründig enttäuschend – hintergründig eine wirklich positive, freudige Überraschung. Das Ganze klingt für mich wie eine Mutmachgeschichte nach dem Motto: Vertrauen lohnt sich – trotz aller Risiken und vordergründigen Enttäuschungen.

Wenn dahinter nicht noch etwas anderes stehen würde. Ob Sterndeuter in der Bibel oder Urlaubsplanung heute: Jeder Aufbruch birgt das Risiko in sich, dass meine Erwartungen enttäuscht werden – Bewertungs- und Verheißungssterne hin oder her. Gerade jetzt am Beginn des neuen Jahres ist mir das sehr bewusst: Alles Planen und Gestalten meiner Zukunft ist offen und kann gut oder schlecht ausgehen. Nicht alles liegt ja in meiner Hand. Und aufbrechen muss ich so oder so, handeln und mich entscheiden, jeden Tag aufs Neue. Dabei ist allerdings ein Gedanke sehr tröstlich, und den nehme ich aus der biblischen Geschichte mit den Sterndeutern mit. Sie haben sich nicht nur auf die Suche nach dem neugeborenen König der Juden gemacht, sondern nach dem Immanuel – wie es in der Bibel heißt. Und das bedeutet: Gott ist mit uns.

So verrückt das klingt, ich verstehe das so: Die Sterndeuter suchten den, der sie schon längst gefunden hat und der sie begleitet: den Immanuel, den Gott bei den Menschen. Damit wäre dieser Gott nicht nur ihr Ziel, sondern auch schon ihr Wegbegleiter. So gesehen ist das mit den Bewertungs- und Verheißungssternen vielleicht doch eine Mutmachgeschichte: Trau doch den Verheißungen, geh das Risiko ein, Zukunft zu planen und zu gestalten, denn Gott geht mit, egal, wohin der Weg auch führt!

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