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Kirche in WDR 2 | 03.04.2020 | 05:55 Uhr

Der Angst Wohnrecht einräumen, sie gehört zu uns

Übermorgen beginnt für die Christen die Karwoche und damit, wenn Sie so wollen, die Woche der ANGST.

Palmsonntag noch nichts davon: Hosianna rufen die Menschen. Bei der Gefangenahme Jesu in der Gründonnerstagsnacht ist Petrus noch mutig, ja aggressiv: Er haut dem Diener des Hohenpriesters ein Ohr ab. Aber schon bald wird ihn die Angst überwältigen und er verrät Jesus in der Nacht gleich dreimal.

Auch Jesus überwältigt die Angst: Im Garten Getsemani "ergriff ihn Angst und Traurigkeit", so berichtet es der Evangelist Matthäus. Jesus sagt zu den Jüngern: "Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir". Aber was tun die Jünger: Sie schlafen ein und lassen Jesus mit seiner Angst allein. Das ist für mich gleich zu Beginn das Schlimmste in der Karwoche: Die Freunde lassen Jesus im Stich. Judas verrät ihn mit einem Kuss! Perfider geht es kaum! Der Kuss, Zeichen der Freundschaft wird zum Zeichen des Verrats.

Jesus steht dann vor dem Statthalter Pilatus. Seine Frau sagt zu ihm: Lass die Hände weg von diesem Mann, er ist unschuldig". Aber Pilatus hat Angst. Also pokert er hoch und überlässt die Entscheidung, Jesus zu kreuzigen der Volksmenge, dem Mob. Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld.

Wieviel Angst Jesus auf seinem Kreuzweg empfunden hat, wissen wir nicht. In der Mystik des Rosenkranzes heißt es so: „Jesus hatte Blut geschwitzt“ – das heißt doch: Die Angst stand ihm mehr als bis zum Hals. Wieviel Angst seine Mutter hatte, schildert die Bibel auch nicht. Aber klar wird doch: die Karwoche ist für die Christen die Woche der Angst – auf unterschiedlichen Ebenen. Und jetzt spürt der ein oder andere diese Angst vielleicht mehr als je zuvor.

Genau wie die Mutter Jesu können die meisten nur zusehen, was in der Welt passiert, aber sie können nichts tun außer mitzuleiden. Gerne möchten wir die Menschen voller Angst in den Seniorenhäusern besuchen. Gerne ständen wir den Sterbenden in den Krankenhäusern zur Seite.

Aber das geht aus vernünftigen Gründen nicht. Was bleibt uns übrig?

Mir hilft – einmal mehr – die Lyrik. Ein ganz kurzes Gedicht von Wolfdietrich Schnurre. Das geht so:

"Der Angst Wohnrecht einräumen, sie gehört zu uns". Das gilt nicht nur psychologisch, um gesund zu bleiben oder zu werden. Jesus nimmt seine Angst an, bis hin zum Schrei am Kreuz: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen“, so bei Matthäus und Markus. Bei Lukas sagt Jesus: "Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist". Folgen wir Jesus in der Karwoche und geben wir der Angst Wohnrecht. Denn, es ist normal, dass wir in so einer Zeit Angst haben. Und vielleicht kommen Sie dann irgendwann zu dem Punkt, dass Sie wie Jesus Ihre Ängste in die Hand Gottes legen können. Ein kleiner Hinweis zum Schluss. Seit Ausbruch der Corona-Krise unterhalte ich mich täglich mit dem Philosophen Jürgen Wiebicke hier in meinem Pfarrhaus in Vingst über das, was die Krise mit unserer Welt und unserem Glauben macht. Immer um 18 Uhr kommt eine neue Folge unseres Quarantäne-Podcasts. Und sie finden den unter: www.sinnsucher-minus-podcast–punkt-de.

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