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Kirche in WDR 2 | 07.05.2020 | 05:55 Uhr

Begrenzt

Ich bin Judith Uhrmeister, guten Morgen!

Ich bin einfach immer noch hin-und hergerissen zwischen

Es-fühlt-sich-an-wie-große-Ferien und totaler Überforderung, weil die Krise einfach nicht aufhört. Es lockert sich inzwischen ja manches, aber trotzdem: Ich fühle so stark wie nie: Ich bin begrenzt, andere sind begrenzt , das steht einfach nicht alles in unserer Macht. Und gleichzeitig geht es mir richtig gut. Meine Familie ist gesund. Ich bin so viel und so lange und so intensiv mit meiner Familie zusammen, wie ich mir das im stressigen Alltag vorher so manches Mal gewünscht hätte. Das ist doch verrückt. Mir geht es gut und trotzdem fühlt es sich an, als sei alles vorbei. Wenn es mir schon so geht, wie geht es dann denen, denen es in dieser Situation nicht so gut geht wie mir?

Die Parole ist: Durchhalten, Wir schaffen das, oder was man da sonst noch so gesagt.

Meine persönliche Strategie ist: essen. Leider nicht ganz selbst gewählt. Ich esse immer, wenn ich Stress habe. Um mich zu belohnen, oder weil ich das Gefühl habe, wenn schon dauernd ein Virus oder eine Kanzlerin oder sonst wer über mich bestimmt, dann kann wenigstens ich bestimmen, was und wann und wieviel ich esse.

Andere putzen Fenster oder räumen ihr Büro auf.

Aber irgendwann ist eben jedes Büro aufgeräumt, jedes Fenster blitzeblank. Irgendwann macht zu viel Essen nicht mehr zufrieden, sondern dick.

Und was bleibt dann?

Was hilft, wenn essen mir nicht mehr hilft?

„Der Mensch lebt nicht nur von Brot.“, sagt Jesus.

Aber nicht mir, sondern seinem Versucher, seinem inneren Gegner, der fiesen Kraft, die einem schlimme Sachen einredet, dem Teufel höchst persönlich.

Und bei seinem Gespräch mit dem Teufel hat Jesus - im Gegensatz zu mir - vierzig Tage lang nichts gegessen. Ein Stück Brot würde ihn vermutlich deutlich nach Vorne bringen. Das weiß der Teufel natürlich und deshalb provoziert er Jesus: „Wenn du tatsächlich über göttliche Kräfte verfügst, dann müsstest du doch aus diesen Steinen hier Brot machen können. Mach doch!“

Wenn ich über göttliche Kräfte verfügen könnte, ich hätte an seiner Stelle sofort aus den Steinen Brot gemacht und sie auf der Stelle aufgegessen.

Aber Jesus macht es nicht, sondern sagt: „Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.“

Das hört sich für mich erstmal komisch an. Was soll das heißen? Ich habe den Mund Gottes noch nie gesehen, und wie da Worte rauskommen sollen, kann ich mir auch nicht vorstellen; aber wenn ich mir überlege, was mir hilft, wenn es schwierig wird, dann ist es: Dass andere mit mir reden. Dass mir einer zuhört und mich versteht und ich für einen Moment das Gefühl habe, es wird alles gut.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius



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