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Kirche in WDR 2 | 25.09.2020 | 05:55 Uhr

Geht doch

In den Einrichtungen der Evangelischen Kirche hängen gerade viele Schilder. Darauf werden Laufwege gelenkt, Hygieneregeln erklärt und Räume beschriftet. Auf meinem Weg, komme ich an einer Toilette vorbei. Rechts neben der Tür ein Piktogramm eines Menschen mit Rock. Wahrscheinlich eine Frauentoilette, denke ich. Doch beim genaueren Hinsehen entdecke ich auf der Tür ein weiteres Schild: NUR FÜR MITARBEITER. Hm, denke ich, ist diese Toilette tatsächlich nur für Männer, die Röcke tragen, also Trans* sind? Oder hat da jemand die geschlechterbewusste Sprache immer noch nicht verinnerlicht?!


Mein Blick fällt auf die zweite Tür, links daneben. Das Piktogramm zeigt einen Menschen ohne Rock – also wahrscheinlich ein Mann. Auch dort klebt das laminierte Schild NUR FÜR MITARBEITER. Ich merke, wie es mich in den Fingern juckt. Am liebsten würde ich hinter beide Schilder ein INNEN schreiben, mit Edding, so dass da auf beiden Türen NUR FÜR MITARBEITERINNEN steht. Und dann gucke ich mal, was passiert. Ob Männer sich trauen auf die Toilette gehen, obwohl da NUR FÜR MITARBEITERINNEN steht?

Aber mal im Ernst. Das, was hier als lang überwundene Diskussion geglaubt wurde und als Klischee anmutet, ist immer noch nicht die Regel. Trotz der seit Jahrzehnten festgeschriebenen Standards. Dabei geht es um mehr als Toiletten, um mehr als Gedöns. Es geht um die Anerkennung der Tatsache, dass es mehr gibt als das MÄNNLICHE. Hier am klitzekleinen Exempel aufgezeigt, aber doch wirkmächtig.


Seit Ende 2018 gehört Deutschland zu den wenigen Staaten weltweit, die die Existenz von mehr als zwei Geschlechtern rechtlich anerkennen.

Aber genug der Gedanken, denke ich und gehe weiter durch das Gebäude. Und ich traue meinen Augen nicht: auf einem anderen Gang, wieder zwei Toiletten. Und zwei Schilder. Auf denen steht: NUR FÜR MITARBEITENDE. Geht doch, denke ich.

Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. Gottes Schöpfung ist bunt und vielfältig. Größer als wir uns manchmal vorzustellen wagen und in Worte fassen können. Doch ich finde, wir müssen es versuchen, diese Vielfalt auch mit Worten zu beschreiben. In der kirchlichen Alltagssprache als auch im Gottesdienst. Beim Schreiben und Sprechen.

Ein Hoch an diesem Morgen auf alle Menschen, die sich darum schon bemühen – viele bestimmt schon seit vielen Jahren. Ein Hoch auf sie, die auch dem Spott und den Anfeindungen trotzen. Sie tragen einen kleinen, aber entscheidenden Teil dazu bei, dass unsere Welt gerechter wird. Danke!


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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