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Kirche in WDR 2 | 27.02.2021 | 05:55 Uhr

„Dennoch“

Manchmal ist „Dennoch“ ein wirklich wichtiges Wort. Zum Beispiel in dem Satz: „Du hast mich enttäuscht - dennoch will ich weiter mit dir zusammen sein.“ Wenn man zu diesem „Dennoch“ nicht bereit ist, geht die Beziehung in die Brüche.

Bei der Arbeit gilt dasselbe, und zwar in dem Moment, wo es schwierig wird: zu viel Stress, zu viele Aufgaben, blöde Kollegen oder arroganter Chef. Dann ist die Frage: Bleibe ich dennoch? Oder suche ich mir was anderes?

Natürlich kann man sich auf diese Weise überfordern. Auf keinen Fall darf man immer sagen: „Egal, was es kostet, ich bleibe dennoch!“ So eine Haltung kann in eine üble Sackgasse führen.

Andererseits - wenn man zurückblickt, kann sich das auch richtig gut anfühlen. Zu wissen: Ich hab’ durchgehalten und es hat sich gelohnt. Es ist zwar schwierig gewesen, dennoch habe ich nicht aufgegeben. Und das war richtig so.

Im Glauben gilt dasselbe: Da muss ich ebenfalls „dennoch“ sagen können. Denn manchmal muss sich der Glaube gegen Widerstände bewähren: Entweder habe ich Zweifel oder muss schwierige Lebenserfahrungen durchmachen, Sprüche von anderen ertragen oder mit Skandalen in der Kirche klarkommen. Jedes Mal stehe ich dann vor der Frage: Bleibe ich dennoch? Halte ich am Glauben fest?

Dass Menschen fragen und zweifeln, das ist übrigens auch in der Bibel so. Im Alten Testament gibt es einen Psalm, in dem steht: „Dennoch bleibe ich stets bei dir!“ (Psalm 73, 23) Der das sagt, macht gerade unangenehme Erfahrungen in seinem Leben. Anderen Menschen geht es gut - auch denen, die sich gar nicht um Gott kümmern. Er selbst dagegen erlebt gerade eine schwere Krise - und das, obwohl er an Gott glaubt und sich bemüht, auch entsprechend zu leben. Da kann doch was nicht stimmen, oder?

Der Psalm löst diese Frage nicht auf. Auch sonst gibt es in der Bibel darauf keine endgültige, alles erklärende Antwort. Aber es gibt Texte, die ermutigen zu dem, was der Psalmbeter tut. Immer wieder zu sagen: „Dennoch bleibe ich stets bei dir!“ Trotz allem, was ich erlebe, trotz dem, was die anderen sagen, trotz meiner Zweifel und Fragen bleibe ich bei meinem Glauben, bleibe ich bei meinem Vertrauen auf dich, Gott. Denn du hältst mich, du gibst mir Orientierung, du hilfst mir, mit meinem Leben und allem, was darin ist, klar zu kommen.

Das heißt: Wer so spricht, tut das nicht aus Trotz. Er beharrt nicht einfach auf der eigenen Position, sondern vertraut darauf, dass es sich lohnt, an Gott zu glauben. Dass es wichtig ist, dabei zu bleiben und sich die eigene Einstellung nicht von der Stimmung des Augenblicks diktieren zu lassen.

Wenn dieses „Dennoch“ mit einem solchen Vertrauen verbunden ist, dann führt es nicht in eine Sackgasse. Dann trägt es durch Schwierigkeiten und Zweifel hindurch - ein ganzes Leben lang.



Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth

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