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Hörmal | 02.05.2021 | 07:45 Uhr

Wert und Würde der Arbeit

Und: haben Sie gestern auch demonstriert – mit Maske und Abstand? Nein – nicht gegen die Corona Regeln – sondern für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.


Seit 135 Jahren demonstrieren Menschen am 1. Mai für eine menschenwürdige Arbeit. Angefangen hat das in Chicago 1886. 90.000 Industriearbeiter gingen auf die Straße. Sie forderten einen Acht-Stunden-Tag und gerechten Lohn.

Der Acht-Stunden-Tag, für den sie damals gestritten haben, ist – jedenfalls bei uns – zur Regel geworden. Gerechte Arbeitsbedingungen, die Maß nehmen an der Würde des Menschen – da gibt es noch reichlich Luft nach oben.


Wir erinnern uns an das Frühjahr 2020: Plötzlich sind sie die Heldinnen des Alltags. Zumeist sind es Frauen: die Kassiererinnen an den Supermarktkassen, die Pflegerinnen in den Altenheimen und Krankenhäusern, die Erzieherinnen in den Kitas. Die seien wahrhaft systemrelevant. Heißt es plötzlich. Viel Klatschen auf Balkonen und vor Einrichtungen. Verantwortungsträger aller Couleur, die zu Protokoll geben: Das habe ich auch schon immer gesagt.


Das war vor einem Jahr. Und heute?

Außer Spesen nichts gewesen. Ein paar Hundert Euro haben sie bekommen – mehr nicht. Bis heute gibt es keine echten strukturellen Verbesserungen. Aber bis heute riskieren diese Frauen Tag für Tag ihre Gesundheit. Damit wir zu Tag- und Nachtzeiten einkaufen können. Damit unsere Kleinsten gut betreut werden. Damit die Versorgung der Ältesten menschlich bleibt.


Eine gerechtere Bezahlung für diese Dienste an Menschen ist das Mindeste. Dafür gilt es einzustehen – auch und gerade als Christenmensch.

Eine gerechte Bezahlung für die Arbeit ist das eine. Eine gerechte Behandlung der Menschen das andere. Und damit kann ich direkt bei mir anfangen: Ich kann Menschen – egal wo sie arbeiten – respektvoll behandeln.


In der Bibel heißt es: „Behandelt andere Menschen genau so, wie ihr selbst behandelt werden wollt.“ (Matthäus 7,12)


Ich erlebe es doch selber in meiner Arbeit. Ob ich gesehen werde in dem, was ich tue, ob ich Wertschätzung erfahre bei meinen Vorgesetzten, bei den Menschen, denen meine Arbeit gilt: Das ersetzt nicht eine angemessene Bezahlung, aber es ist so entscheidend dafür, wie ich am Abend nach Hause und am Morgen wieder zur Arbeit gehe; wie viel Hoffnung ich in die Zukunft der Welt und unserer Gesellschaft habe; ob ich bereit bin, daran mitzuwirken.

Es ist gut, wenn Menschen auf die Straße gehen, um für gerechtere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Wem die großen Gesten nicht liegen – es wirken auch schon die kleinen: ein wenig mehr Geduld, wenn ich in der Schlange stehe, ein freundlicher Blick, ein Dankeschön wirken Wunder.




Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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