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Kirche in WDR 2 | 03.05.2021 | 05:55 Uhr

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

Der schwedische Marathonläufer Markus Torgeby hat diese Binsenweisheit durchgekaut. Im wörtlichen Sinne.


Markus Torgeby war ein Symbol der Leistungsgesellschaft. Durchtrainiert und ehrgeizig, schnell und ausdauernd. Der Sohn eines Fischers, der schon als Teenager die Pflege seiner MS-kranken Mutter organisiert, will hoch hinaus, will etwas im Leben erreichen.

Seine ganzen Zukunftshoffnungen setzt er in den Leistungssport, trainiert seinen Körper wie besessen. Aber seine Seele kann nicht Schritt halten. Trotz bester Trainingsleistungen fällt er bei Wettkämpfen immer wieder durch, leidet an Schlafstörungen, kann kein Essen mehr bei sich behalten. Mit 21 Jahren erleidet er einen Bruch des Mittelfußknochens. Er hat seinen Körper überfordert.


Das Training muss er in Folge aufgeben – steht plötzlich ohne guten Schulabschluss, ohne Berufsausbildung, ohne Zukunftsperspektive da. Markus Torgeby fällt in eine tiefe Krise, die ihn eher spontan und zufällig als wirklich geplant in die schwedische Wildnis führt.

800 Kilometer von seinem Heimatort entfernt, baut er sich eine Hütte aus Ästen und Fellen, lebt die folgenden viereinhalb Jahre alleine im Wald, ernährt sich von Pilzen, Beeren, Haferflocken. Spricht manchmal monatelang mit keinem Menschen.

Heute sagt er: „Die Natur hat meine Seele geheilt.“


Markus Torgeby hat seine Erlebnisse in einem Buch verarbeitet.

Er ist an der Leistungsgesellschaft zerbrochen, stellt sich in der Natur seinen Ängsten Dämonen und Schwächen und, bringt ganz langsam Körper und Seele wieder im Einklang.

Einsamkeit und Dunkelheit zermürben ihn, aber die karge Ernährung, die körperliche Anstrengung beim Holz hacken und Beeren sammeln stabilisieren ihn.

Heute lebt Markus Torgeby mit seiner Frau und drei Töchtern nur ein paar Kilometer von seinem ehemaligen Zeltplatz entfernt in einem einfachen Holzhaus.

Er hält Vorträge und Workshops, um den Leuten zu helfen, „über die Natur wieder einen Bezug zur Welt zu finden“.

Er weiß jetzt: „Das Leben an sich hat eine Bedeutung“.


Im Corona Jahr haben wir gezwungenermaßen alle gelernt, unser Leben; unseren Alltag, unsere Zukunftspläne neu zu betrachten.

Auf vieles, das vorher selbstverständlich gewesen ist, müssen wir nun verzichten.

Das ist oft schmerzhaft – aber wir leben immer noch.

Leben ist mehr als essen oder leisten oder konsumieren.

Leben ist mehr als Status oder Gestaltungsmöglichkeiten.

Unser Leben an sich hat eine Bedeutung.

Für uns und für die, mit denen wir es teilen.

Und für Gott, der uns das Leben geschenkt hat.

Der Mensch lebt eben nicht vom Brot allein.

Sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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