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Kirche in WDR 2 | 12.07.2021 | 05:55 Uhr

Frustparty wegen der Folgen von Corona

Maja guckt mich an: „Also irgendwie hat sich unser Freundeskreis verändert durch Corona, oder?“ „Ja,“ sag ich, „wir haben uns einfach lange nicht mehr alle gesehen … und es ist auch für die meisten echt ne Herausforderung gewesen. Für jeden anders.“

„Ich glaube, es ist irgendwie noch mehr,“ Maja guckt auf den Boden. „Irgendwie ist auch die Basis weg. Ich überlege einfach immer ständig, wem ich jetzt was erzähle.

Ich schaue sie fragend an. „Ich weiß echt nicht mehr, wem ich trauen kann,“ sagt sie leise.

Ich verstehe langsam, was sie meint: „Hat es was mit dieser Sache im März zu tun?“

Sie nickt: „Kann gut sein.“


Im Mai ist eine kleine Bombe geplatzt. Maja war bei einer gemeinsamen Freundin und hat zufällig mitbekommen, wie unsere tolle gemeinsame Freundin sich am Telefon über meine „kleinen Coronawehwehchen“ lustig macht. Freundlich aber klar sagt Maja daraufhin unserer Freundin die Meinung. Und unsere Freundin entschuldigt sich bei für ihre Lästereien. Ich nehme die Entschuldigung an und wir sind stolz auf unsere Freundschaft, dass sie auch solche Ausrutscher gut übersteht.

„Meinst du die macht sich auch über meine Probleme lustig?“, platzt es aus Maja raus und ich merke, wie ich traurig werde. „Ja,“ sage ich. „Kann gut sein.“


Und dann tröste ich Maja. „Ich glaube alle sind so frustriert, so enttäuscht, so beschränkt in ihren Möglichkeiten gewesen. Und ach, das musste raus und da hilft halt kurzfristig lästern.“ „Aber langfristig macht es so viel kaputt! Wir waren doch früher nicht so!“

Maja hat Recht, vor Corona waren wir wohl nicht so frustriert.

Ich denke nach über Frust, seine vielen Ursachen und Auswirkungen: Abfällig über andere zu reden, um sich zu erleichtern, ist nur eine davon. Manche unserer Freundinnen haben wohl nicht gelernt, mit soviel Frust gut umzugehen. Ich frage mich, wie wir nach so langer Zeit des Frusts wieder zueinander finden.


„Was machen wir denn jetzt?“, frage ich Maja. Sie überlegt. Dann lacht sie: „Ich hab es: Wir feiern eine Frustparty. Mit Wasserschlacht. Frust mit Edding auf die Wasserbomben schreiben und einander abwerfen. Kreischen, Spielen, nass werden. Wir müssen spielen mit dem Frust. Sonst gewinnt er.“ Ich lächle und denke an die Worte von Jesus: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder.“ (Matthäus 18,3)



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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