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Kirche in WDR 2 | 02.10.2021 | 05:55 Uhr

Kinoverkündigung

Engelchen oder Teufelchen? Oft genug stehe ich in meinem Alltag vor einer kleinen Gewissensfrage. Rette ich eine Birne, obwohl sie eine Druckstelle hat? Oder: Gehe ich noch los, obwohl die Ampel gerade umspringt? Die Entscheidung, um die es in dem Film „Bis an die Grenze“ geht, der seit Donnerstag im Kino läuft, die ist weitaus schwer wiegender:

"Wir sollen den Typ zum Flugzeug bringen. Er wird in drei Stunden abgeschoben. – Das ist nicht unser Job. Warum müssen wir das machen?"

Aristide, Erik und Virginie sind drei Pariser Polizisten. Sie haben sich für einen Sondereinsatz gemeldet. Und nun sollen sie Asomidin Tohirov, einen Geflüchteten, abholen und zur Abschiebung zum Flughafen bringen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion, bevor der Europäische Gerichtshof über sein Verfahren entscheiden kann.

"Das ist der im orangen Pulli, ein Tadschike. Seine Wertsachen und Papiere hat er schon bekommen. – Wurde er gefilzt? – Er ist sauber. Wir haben ihm ne Rasierklinge abgenommen. Seien Sie trotzdem vorsichtig."

Jetzt sitzt er bei den Dreien im Streifenwagen. Reden können sie nicht mit ihm, er spricht weder französisch noch englisch. Da guckt Virginie in die Abschiebeakte. Sie liest entsetzt vor:

"Maskierte Männer haben mich mitgenommen, haben mich in einem Verließ eingesperrt, eine Art Keller, haben mich über Tage hinweg gefoltert. Es war brutal. Sie sind immer wieder zu dritt oder viert aufgetaucht. Dann haben sie mich geschlagen mit Fäusten, Knüppel und mit Füßen getreten. Einmal hat einer der Folterer gefragt, ob ich eine Zigarette will. Ich habe „ja“ gesagt. Er hat mir eine Zigarette angezündet und mir eine Gasmaske aufgezwungen, bis ich fast erstickt wäre. … Dann haben sie mir Draht um beide Handgelenke gewickelt und mir Stromschläge verpasst, bis ich ohmmächtig wurde. Etwa zehn Tage habe sie mich gequält. Ich dachte ich sterbe. "

Der Beamtin ist sofort klar: Asomidin darf nicht nach Tadschikistan abgeschoben werden. Doch die Kollegen sehen das zunächst anders:

"In so einer Akte kann alles stehen. – Ja, genau. Die übertreiben mit dem, was die erzählen, um ihren Flüchtlingsstatus zu kriegen. Würde ich auch so machen. Die erfinden Sachen, so läuft das halt. – Warum hat man entschieden ihn auszuweisen, wenn sicher ist, dass er umgelegt wird, sobald er ankommt? Sag mir das.
…"

Für Virginie steht fest: An so etwas will sie sich nicht beteiligen. Sie schickt keinen Menschen in den sicheren Tod. Mit Recht, finde ich: Du sollst nicht töten, sagt das fünfte Gebot in der Bibel. Und das meint bestimmt auch: Du sollst niemanden in den Tod schicken.

Ich ziehe den Hut vor Virginie für ihre Klarheit in dieser Frage. Die Beamtin weigert sich strikt, einen Auftrag, einen Befehl auszuführen, um ein Leben zu retten. Egal, was für sie selbst daraus folgt. Was bliebe manchem erspart, wenn mehr Menschen sich in solchen Situationen ebenso klar für das Leben entscheiden könnten:

" Ist ja gut, kommt, steigt ein. Aristide einsteigen. Ist gut. Wir hauen ab. … Los, rein jetzt!" (Schiebetür geht zu)

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