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Kirche in WDR 2 | 14.01.2022 | 05:55 Uhr

Vorbilder

Gibt es eigentlich noch Vorbilder? Und taugen die was?

Die Mädels wollten früher am liebsten wie Pippi Langstrumpf sein: witzig, aufsässig, selbständig. Und die Jungs vielleicht wie Winnetou: Schlau, stark und cool. Die meisten von ihnen sind dann aber doch Bürokauffrau oder Mechatroniker geworden, also eher wie Tom und Annika. Macht ja nichts. Trotzdem sind Vorbilder wichtig, oder? Sie geben Orientierung. Zu einem Vorbild kann ich aufschauen. Wenn’s gut geht, sind die eigenen Eltern ein Vorbild. Bei mir ist es auch der Sozialarbeiter im Jugendzentrum gewesen. Bei einer Freundin ihre Lieblingstante, mit der hat sie über alles reden können, viel besser als mit ihrer Mutter. Manche Vorbilder sucht man ja bewusst gegen die eigenen Eltern aus. Ich habe mir jedenfalls bei anderen abgeguckt, wie sie Entscheidungen treffen, wie sie mit Konflikten umgehen, wie sie Gefühle zeigen, wie sie Ziele erreichen. Und dann habe ich das selbst auch so ausprobiert. Irgendwann habe ich meinen eigenen Stil gefunden.

Und dann gibt’s da natürlich die sehr konkreten Vorbilder: Gitarre spielen wie Jimmy Page, eine Geschichte schreiben wie Juli Zeh. Glauben können wie... ja, wie wer eigentlich? Gut, wenn man auch da jemanden findet, oder? Solche Vorbilder funktionieren bei mir, wenn sie eine alte Sehnsucht in mir ansprechen. Die Schriftstellerin Juli Zeh taugt für mich auch als Vorbild übers Schreiben hinaus. In Talkshows ist sie klug, abwägend, immer wieder mal mit einem Gedanken, der mich aufhorchen lässt. Und der Gitarrist von Led Zeppelin ist Ehrenbürger von Rio de Janeiro, weil er viele, caritative Projekte in Brasilien betrieben hat. Vorbildlich. Es geht wohl nicht immer so auf. Auch Vorbilder haben Schwächen und machen Fehler. Deshalb schaue ich nicht nur zu ihnen auf, sondern betrachte sie immer auch kritisch. Würde ich den Kids auch empfehlen, wenn sie im Netz irgendwelchen Influencern folgen. Denn das ist wohl der Unterschied zum Idol. Ein Vorbild kann man nicht anhimmeln. Mit Vorbildern setzt man sich auseinander, um etwas zu lernen.

In der Bibel werden oft ganz normale Männer und Frauen zum Vorbild. Als Maria mit Jesus schwanger wird, besucht sie erst mal ihre Cousine Elisabeth und bleibt gleich drei Monate bei ihr. Vielleicht sucht sie als junge Frau die Erfahrung der Älteren. Und immer, wenn das Volk Gottes in einer Krise ist, dient ihnen Abraham als Vorbild. Weil er immer, ganz gleich wie das Leben spielt, auf Gott vertraut hat. Ein Held war er nicht. Aber ein Vorbild. Bis heute.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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