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Kirche in WDR 2 | 27.01.2022 | 05:55 Uhr

Vorbilder

Was ist, wenn ich nicht mehr weiß, wo´s langgeht? Bei beruflichen oder privaten Herausforderungen, bei der Bewertung von Krisen in der Welt – gibt es sowas wie eine Hilfe zur Orientierung?

Ich habe Glück. Ich bin in meinem Leben ein paar Menschen begegnet, die für mich wichtig und in mancher Hinsicht auch Vorbilder geworden sind. Keine Helden, keine Engel. Nicht systemrelevant. Einfach Menschen, die mich durch ihre Sichtweise auf das Leben beeindruckt haben. Manchmal sind es nur kurze Begegnungen gewesen. Eine kleine Szene. Manchmal sind es Jahre gewesen, in denen wir zusammen gearbeitet oder uns immer wieder ausgetauscht haben.

Ich habe die Namen dieser Menschen mal aufgeschrieben. Sofort sind mir ganz viele Geschichten eingefallen. Geschichten aus Gefängnissen, in denen ich lange gearbeitet habe. Ich erinnere mich gern an einen Kollegen, der trotz des unfassbar gewalttätigen Systems unbeirrt an die Menschenfreundlichkeit Gottes geglaubt hat. Seine Parteinahme hat vielen Mut gemacht: den Gefangenen und mir.

Ich erinnere mich aber auch gern an Gefangene, die trotz ihrer schwierigen Geschichten nicht aufgegeben haben. Hoffen kann in aussichtslosen Situationen Kämpfen bedeuten. Das durfte ich von ihnen lernen. Einige sind Freunde geworden.

Noch ein paar andere Menschen stehen auf meinem Zettel: Ein Freund, der vor seinem Tod eine lange Krankheit erleiden musste. Trotz aller Krisen hat sein Glaube ihn getragen. Eine Frau aus der politischen Theaterarbeit Kolumbiens, die wegen ihres sozialen Engagements über Jahre angefeindet und mit dem Tod bedroht worden ist.

Ich habe Glück. Diese Menschen haben mich auf gute Weise geprägt. Das Besondere an Vorbildern erweist sich oft erst, wenn man selbst in einer existenziellen Krise steckt. So etwas lässt sich nicht nachahmen. „Jeder Jeck is anders.“ Jede Situation ist anders. Was ich aber lernen kann, ist eine Einstellung zum Leben, die mich innerlich freier macht und zugleich trägt. Bestenfalls fühle ich mich durch sie auch verbunden - mit den mir wertvoll gewordenen Menschen.

Die Pandemie besetzt seit zwei Jahren unsere Köpfe. Die täglichen Veröffentlichungen der Inzidenz- und Fallzahlen tragen nicht wirklich zur Orientierung bei. Auch nicht die Verordnungen mit wöchentlicher Verfallszeit. Die mediale Reduzierung aller Themen bewirkt eher das Gegenteil. Wenn ich nicht mehr weiß, wo´s langgeht, kann vielleicht meine Erinnerung an besondere Menschen helfen, mich zu sortieren. Menschen, die schon mal gelernt haben, mit existentiellen Herausforderungen zu leben.


Vielleicht haben auch Sie Lust, mal ein paar Namen aufzuschreiben.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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