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Hörmal | 06.02.2022 | 07:45 Uhr

Frieden lieben

„Weißt Du, da haben die sich dann im Keller versteckt, weil man Bomben auf sie geschmissen hat. Und dann ist der Hund gestorben und die Ziege von der Oma war dann auch tot oder nicht mehr da –ich weiß nicht mehr so genau, aber alle waren traurig.“ Aufgeregt sprudelt es aus meiner Tochter am Küchentisch nur so hervor.

Gebannt höre ich ihr zu und erahne schon, woher die Geschichte stammt. Die Uroma ist da gewesen. Sie kann erzählen, dass Kinderohren nur so wachsen. „Oma, erzähl uns was vom Krieg!“ haben wir ihr schon als Enkelkinder in den Ohren gelegen. In meiner Fantasie habe ich mir dann ausgemalt, wie Oma im Wald einen Bunker baut. Wie sie mit ihrer Ziege Lieschen Futter sucht. Wie sie ihrem kleinen Bruder bei Luftalarm einen Kochtopf aufsetzt. Und wenn die Sirenen heulen, ihn dann in den Bunker schleppt.


Nur ist die Uroma schon lange nicht mehr dagewesen – woher also plötzlich diese Geschichte? Ich frage meine Tochter, wer ihr vom Krieg erzählt hat. „Amina“, sagt sie. „Die sitzt in der Schule neben mir.“ Von wegen angestaubte Geschichte aus dem II. Weltkrieg. Von wegen Remscheid 1943, stattdessen Aleppo 2016. Der Krieg in Syrien.


Uroma und Urenkelin erzählen. Geschichten aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart. Und beide haben nur einen Wunsch: Nie wieder Krieg. Das will ich auch.

Aber was soll ich tun? Ich gehöre schließlich nicht „zu denen da oben“.


„Christus ist unser Friede“ (Eph 2,14) schreibt Paulus. Wenn Christen von Jesus erzählen, dann erzählen sie davon, wie er sich den Menschen zuwendet. Für ihn gibt es keine Grenzen zwischen den Menschen. Er ist mit allen zusammen. Mit Prostituierten, Verbrechern, Kranken. Er macht keine Unterschiede. An seiner Seite erleben Menschen, was Versöhnung heißt. Was es heißt, sich mit Menschen, die einem fremd sind, vertraut zu machen. Gemeinschaft zu erleben.


Für uns heute heißt das: Christen und Christinnen müssen den Mund aufmachen, wenn neue und alte Feindbilder die Runde machen. Sie sollen erzählen, wo Menschen, die einander fremd gewesen sind und sich vertraut gemacht haben. Über alle Grenzen hinweg: Ich denke da an das Geflüchtetencafe in unserer Gemeinde.


Es gibt so viele Beispiele, die Mut machen. Erzählen wir davon.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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