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Kirche in WDR 2 | 12.03.2022 | 05:55 Uhr

Der Gott der Liebe lächelt uns zu

In seiner Autobiographie Alle Flüsse fließen ins Meer erzählt der jüdische Schriftsteller Elie Wiesel, Holocaust Überlebender und Friedensnobelpreisträger, eine wunderschöne Liebesgeschichte.

„Er hat mal einen Chor geleitet und schreibt:


„Die hübschesten Mädchen aus dem Haus nehmen daran teil, und auf einmal sind auch mehr Jungen da, als ich eigentlich benötige. Einige von ihnen singen furchtbar falsch, bestehen jedoch darauf, mitzumachen: Sollen sie denn kein Recht haben zu singen, bloß weil Gott ihnen eine krächzende Stimme oder ein nicht ganz so feines Gehör gegeben hat?

Einer nennt einen viel überzeugenderen Grund: Er ist hoffnungslos verliebt in Myriam, eine ausgezeichnete blonde Chorsängerin, die seine Gefühle nicht erwidert. Wenn ich ihn mitsingen ließe, hätte er noch Chancen, sie zu erobern. `

Aber du singst wirklich falsch! ´ antworte ich ihm. Und so etwas lernt man nicht! ´

Doch er ist so unglücklich, dass ich unter einer Bedingung zustimme: Er soll nicht wirklich mitsingen, er soll sich damit begnügen, die Lippen zu bewegen und so zu tun als ob, sonst … .

Wenn ihn die Begeisterung ergreift, vergisst er manchmal unseren Pakt, und es endet mit einer Katastrophe.

Doch sei hinzugefügt, dass seine Strategie schließlich von Erfolg gekrönt ist:

Myriam und er sehen sich häufig, und der Gott der Liebe lächelt ihnen zu; eines Tages lässt er sie gemeinsam lächeln.

Seltsam, seit diesem Tag singt der Junge nicht mehr falsch.“

So ist das mit der Liebe: Man muss hartnäckig sein. Und Liebe erfordert Disziplin. Und weil das so furchtbar unromantisch ist, noch dies: Liebe macht musikalisch.

Oder besser: Geliebt zu werden macht musikalisch! In Elie Wiesels Liebesgeschichte jedenfalls war es so. Wo wir hoffnungslos – oder besser: hoffnungsvoll – verliebt sind und selbst geliebt werden, da lächeln wir gemeinsam und singen nicht mehr falsch. Und manchmal hält eine solche Liebe ein Leben lang.

Christenmenschen glauben (oder sehnen sich wenigstens irgendwie danach), dass wir sogar in unseren geplatzten Liebesträumen, eingeschlafenen Beziehungskisten und gescheiterten Lebensentwürfen noch von jemandem geliebt werden. Und wir glauben, dass dieser jemand der Vater Jesu Christi ist.

Von seiner Liebe sagt der 1. Korintherbrief, dass sie geduldig und freundlich ist, sich nicht verbittern lässt und einem die Fehler und das Versagen nicht nachträgt – und dass sie niemals aufhört.

Oder, mit den Worten Elie Wiesels: Unser Gott ist der Gott der Liebe, der uns zulächelt.

Immer.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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