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Kirche in WDR 2 | 26.04.2022 | 05:55 Uhr
Unwirkliche Frühlingsstimmung
Hey April, der Sommer kommt, alles wird gut...
Normalerweise würde ich genau das aktuell denken, wie in jedem Jahr – nur in diesem fühle ich es anders. Kaum Aufbruchstimmung... keine Leichtigkeit zu spüren... alles fühlt sich sehr unwirklich an angesichts des Krieges in der Ukraine, dem unglaublichen Leid der Menschen auf der Flucht – hier in Europa, aber auch in vielen anderen Teilen unserer Erde.
Meine Mutter hat mir neulich gesagt, in ihren Erinnerungen kämen Bilder aus dem Krieg wieder hoch, den sie noch als Kind erlebt hat. Ängste, Sorgen, all das ist doch bei ihr nicht in Vergessenheit geraten – auch wenn das viele Jahre so gewirkt hat.
Heute vor 77 Jahren haben britische Truppen Bremen eingenommen, das war 1945.
Warum erzähle ich das jetzt hier? Nun, zum einen wegen der Ängste meiner Mutter, zum anderen bin ich in Bremen aufgewachsen. Für die Menschen in meiner Heimatstadt spielt dieser Tag eine ganz besondere Rolle. Und dann ist vor zwei Monaten der Krieg in der Ukraine ausgebrochen. Krieg ist auf einmal wieder ganz nah. Von Frankfurt nach Kiew sind es mit dem Flugzeug nur zwei Stunden... unfassbar!
Es erschüttert mich zutiefst, wenn ich die Berichte unserer Sternsinger-Partner in der Ukraine lese, wenn ich die Bilder sehe von friedlichen Menschen die in Bunkern oder in Kellern von Schulen und Kindergärten ausharren müssen.
Familien die auseinandergerissen werden, Söhne, Brüder und Väter, die im Krieg kämpfen müssen... Frauen und Kinder allein auf der Flucht...
Ich bete darum, dass die Kampfhandlungen beendet werden, ich bete für die Menschen auf der Flucht und für alle, die aktuell unter Kriegen leiden.
Ich weiß nicht, ob es hilft, aber ich tu‘s.
