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Kirche in WDR 2 | 27.04.2022 | 05:55 Uhr

Pendeln

180.000 Kilometer, 2.000 Stunden, 120.000 Minuten – das ist meine Pendel-Bilanz der letzten sieben Jahre. 83 Tage meines Lebens habe ich also nur in Zügen zwischen Essen und Münster verbracht – Verspätungen noch nicht eingerechnet.

Auf den ersten Blick eine absurde Verschwendung von Lebenszeit. Aber wenn ich ans Pendeln zurückdenke, merke ich auch, wie viel Qualität in diesen Stunden gesteckt hat.

In den ersten Jahren bin ich oft mit zwei Menschen Zug gefahren, die ich vorher gar nicht gut gekannt habe, die mir aber auf der Fahrt total ans Herz gewachsen sind. Einige Male haben wir zusammen geweint, sehr oft und viel gelacht – während die Zeit bis Essen einfach nur so verflogen ist. Viele Minuten habe ich aber auch einfach geschlafen, weil es noch sehr früh oder schon sehr spät war, wenn ich Zug gefahren bin. Einige wenige Wochen habe ich mein Stillkind mit nach Essen genommen, es hat diese Zugfahrten sehr entspannt und ich immer etwas aufgeregt mitgemacht.

Viele Male habe ich gearbeitet, oft habe ich ich das Morgengebet gebetet und den Sonnenaufgang bestaunt. In den sieben Jahren bin ich aber auch unweigerlich und indirekt Zeugin von mehr als zehn Selbsttötungen auf der Strecke geworden. Jedes Mal traurige, schwere Momente, in denen der Zug umgeleitet, angehalten oder sogar evakuiert werden musste, und ich für die Verstorbenen, die Lokführer und alle Angehörigen gebetet habe.

Pendeln ist Alltag für so viele. Ob mit dem Auto oder dem Zug. Wir im Westen pendeln viel zur Arbeit. Unsere Städte sind gut vernetzt, aber der Weg ist für die meisten trotzdem mit Stress verbunden.

Nicht zu spät zum Bahnhof kommen, mit Verspätungen rechnen oder Stau haben, Unfälle miterleben… Pendeln ist ein Stressfaktor.

Ich gestehe mir das erst jetzt so richtig ein, weil ich jetzt mit dem Pendeln aufhören darf. Ab Mai arbeite ich in der Stadt, in der ich lebe, und genieße den Luxus, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Für einen normalen Arbeitstag bin ich dann nicht mehr zwölf Stunden von zu Hause weg, sondern neun. Drei Stunden mehr Lebensqualität.

Ihnen, die weiterhin pendeln, wünsche ich von Herzen heute und immer gute Fahrt! Seien Sie gesegnet, kommen Sie sicher an – sowohl bei der Arbeit als auch anschließend wieder zu Hause. Und hoffentlich haben Sie etwas, das Ihnen die Fahrten versüßt – gute Musik, ein tolles Buch, ein Sonnenaufgang oder Ihr Lieblingsgetränk.

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