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katholisch

Kirche in WDR 2 | 22.06.2022 | 05:55 Uhr

Danke Ihnen

Heute reden wir das letzte Mal. Also um genau zu sein: ich rede mit Ihnen und stelle Sie mir dabei vor. So wie ich es seit acht Jahren mache. Ich stelle Sie mir vor: Sie, die morgens WDR hören.

Ich male mir aus, wie Sie Zähne putzen, beim ersten Kaffee sitzen, wie Sie zur Arbeit fahren oder das Radio abdrehen, weil jemand von der Kirche spricht.

Ich stelle mir Torsten vor, der im Ruhrgebiet im Labor arbeitet, die Mutter von Basti in Erftstadt, der seit Kindertagen mit meinem Bruder befreundet ist. Da ist der angenehme ältere Herr K., der mich mal nach einem Autogramm gefragt hat, und eine Frau aus Essen, die mir immer wieder Feedback gibt.

Sie alle und noch einige mehr habe ich vor Augen, wenn ich die Texte hier schreibe und spreche.

Jetzt ist es allerdings so: Ich habe mich entschieden, nicht mehr für die Kirche zu arbeiten. Denn ich habe gemerkt: ich brauche ein bisschen Abstand zu dem Laden, um weiterhin überzeugt meinen Glauben leben zu können.

Deshalb arbeite ich jetzt seit ein paar Wochen in der Privatwirtschaft und das ist höchst spannend.

Zugleich mache ich mehr für die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche, weil das mir extrem wichtig ist.

Und ich schreibe ein Buch. Über mein Gefühl, katholisch irgendwie… obdachlos zu sein. Dieses Gefühl der Obdachlosigkeit, das hat sich bei mir in den letzten Jahren irgendwie verselbstständigt. Ich erlebe die Kirche als Heimat, bin aber an keinem christlichen Ort richtig zu Hause.

Nur an einer Stelle habe ich mich immer sehr zu Hause gefühlt:

Hier morgens, mit Ihnen. Bei den vielen Rückmeldungen hab ich immer gedacht: Hier leben echte Menschen ihren Glauben und ihre Zweifel. Und ich bin irgendwie mit Ihnen dabei verbunden. Das hat mich sehr erfüllt.

Trotzdem möchte ich mich auch hier verabschieden und gehen, wenn’s am schönsten ist.

Und ich habe lange überlegt, was mir eigentlich die allerwichtigste Botschaft ist, wenn ich morgens mit Ihnen über Gott rede. Und das ist sehr einfach zusammengefasst: Fürchtet euch nicht.

Ich glaube sehr fest daran, dass Gott mit Ihnen und mit mir unterwegs ist. Dass er mitfühlt, was wir empfinden. Dass wir in seine Hand fallen, wenn wir stolpern.

Und auch auf die Gefahr hin, dass das für manche jetzt sehr kitschig wirkt, ist hier das Lied, das ich leise singe, wenn ich sehr ergriffen bin oder mal nicht weiter weiß:

Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Amen und auf Wiederhören.

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