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Kirche in WDR 2 | 02.08.2022 | 05:55 Uhr

Ist das Kunst oder kann das weg?

Getragene Socken auf dem Sofa, Mülleimer, die seitlich überquellen wie Muffins… Hier gilt gerne das Prinzip „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ Also nicht als Zeitvertreib, sondern als Realität: Was dem einen ein Dorn im Auge ist, nimmt die andere gar nicht wahr. Und mehr noch: Was die eine stört, findet der andere überhaupt nicht schlimm.

Wieviel Ordnung es braucht, ist ein Dauerbrenner unter den Konflikten. Weil
diejenigen, die mehr Ordnung brauchen, daran verzweifeln, dass ihr Wunsch ignoriert wird, dass Geschirr eben knapp neben der Spülmaschine landet, statt darin. Und die anderen in der Hausgemeinschaft sich fragen: Wo ist das Problem?

Eine Kollegin hat mir letztens von der neuen Taktik ihrer Familie erzählt. Als sie sich mal wieder beschwert, wie das denn sein könne, dass schon wieder alles einfach irgendwo abgelegt wird, statt es an seinen Platz zu räumen, da bekommt sie zu hören:

„Wieso entscheidest Du eigentlich allein darüber, was hier Deko ist oder nicht?“

Was für ein großartiger Perspektivwechsel! Wir haben herrlich gelacht, als sie davon erzählt.

Und genau darum geht es wohl – um das Sich- Gegenseitig-Ernstnehmen in Sachen Ordnungsliebe und Chaostoleranz. Aber auch nicht zu ernst. Sie ist halt auch nur das halbe Leben, die Ordnung.

Von Nietzsche stammt der Satz: „Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären“. Entscheidend ist das Wort „noch“. Und die Kreativitätsforschung bestätigt das: Wir brauchen beides. Chaos kann tatsächlich unsere Kreativität beflügeln. Forscher in den USA haben für eine Studie das Verhalten von Studierenden getestet. Sie waren entweder in Räumen, die sehr aufgeräumt oder sehr chaotisch waren. Ihre Aufgabe: Findet neue Einsatz- und Vermarktungsmöglichkeiten für Tischtennisbälle. Das Ergebnis: Die Chaos-Gruppe war deutlich origineller als die andere. Die mit den unordentlichen Schreibtischen fanden im Schnitt mehr Lösungen.

Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass ein unordentlicher Raum das übliche Denken unterbricht. Das so neues möglich wird.

So betrachtet, wäre es ja unbedingt wünschenswert, wenn bei uns allen zuhause oder bei der Arbeit auch mal was rumliegt. Ob die Dekosocken auf dem Sofa oder die Müslischale als Stillleben im Zimmer des Teenagers: Sie könnten ein wichtiger Teil von etwas ganz Großem sein! Also irgendwas zwischen tanzendem Sternen oder Tischtennisballimperium.

Oder all der Kram, der herumliegt, ist einfach nur eine menschliche Schrulle, über die man am besten augenrollend lacht. Es ist ja so: Was der andere nicht sieht, kann er nicht wegräumen.
Und was ich nicht mehr sehen kann, ändere ich am besten selbst. Nur so kann ich sicher sein, dass es auch für mich passt.

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