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Kirche in WDR 2 | 20.01.2023 | 05:55 Uhr

Werke der Barmherzigkeit

Unsere Kirche in Köln-Höhenberg hat die Heilige Elisabeth von Thüringen als Patronin. Als Landgräfin hat sie sich vor achthundert Jahren besonders um die Armen gekümmert. Ihr Einsatz war so intensiv, dass sie schon mit 24 Jahren starb. Vier Jahre später wurde Elisabeth von Thüringen schon heiliggesprochen.

Als vor vierzig Jahren die acht Fenster in der Kirche gestaltet werden sollten, war sogleich klar: eins muss die Heilige Elisabeth zeigen. Doch was soll in die andern sieben?

Natürlich das, was Elisabeth getan hat gemäß ihrem Wahlspruch:

"In den Armen begegnet uns Gott". Also die sieben Werke der leiblichen Barmherzigkeit, die da sind: Hungernde speisen, Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden, Obdachlose aufnehmen, Gefangene befreien, Kranke besuchen und Tote bestatten.

Für die künstlerische Gestaltung der Fenster konnte Professor Rolf Maria Koller gewonnen werden, Hochschullehrer an der Kölner Fachhoch­schule für Kunst und Design im Fach Akt und Anatomie. Also ein Menschenmaler.

Die geniale Idee: Die Fenster zeigen NICHT die sieben guten Werke, sondern die sieben Notlagen! Also müssen sich die Menschen in der Kirche, die die Fenster betrachten, überlegen, was zu tun ist. Wollen sie sozusagen in die Bilder einsteigen und sich engagieren? Möchten sie Teil der Darstellung werden und mitspielen durch gute Werke der Barmherzigkeit?

Was Barmherzigkeit ist, erklärt sehr gut der Soziologe Heinz Bude in seinem Buch "Solidarität". Er sortiert die Begriffe Empathie, Barm­herzigkeit und Solidarität. Empathie verwenden wir oft positiv, es meint aber nur die Fähigkeit, sich in andere hinein zu denken. Auch der Folterer muss emphatisch sein.

Barmherzigkeit ist die Kraft des einzelnen, die Macht des Individuums. Du kannst deiner kranken Nachbarin helfen, oder eben nicht. Es liegt an Dir. Gerechtigkeit ist die Aufgabe des Staates. Sie gelingt immer nur unvollkommen, wie ja jetzt die Energiekrise zeigt. Solidarität meint, dass wir alle voneinander abhängen. Niemand ist eine Insel, keiner lebt für sich allein. Wir sind aufeinander angewiesen.

Die Fenster in unserer Kirche machen nachdenklich. Was bin ich bereit zu investieren? Kann ich Geflüchtete aufnehmen? Oder mit einer Spende mithelfen? Oder mit einem guten Wort dem beistehen, der Durst nach Anerkennung hat? Wie ich mich engagiere, entscheide ich selbst - das ist Barmherzigkeit.




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