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katholisch

Kirche in WDR 2 | 14.02.2023 | 05:55 Uhr

Manchmal reicht eine*r

Haben sie sich schon Gedanken über ihre eigene Beerdigung gemacht? Ich habe damit im Alter von 8 Jahren angefangen und jetzt habe ich meine Vorstellungen deutlich verändert.

Warum ich schon so früh an Beerdigungen dachte? Das lag an meinem Vater, der sehr früh gestorben war. Im Ort war mein Vater relativ bekannt und die Beerdigung war voll mit Menschen. Fast den ganzen Weg von der Kapelle bis zum Grab standen Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen usw. Spalier. Für mich als kleinen Jungen war besonders beeindruckend, dass dort zwei Polizisten am Weg standen, die salutierten, als der Sarg meines Vaters vorbeigetragen wurde. Es gab Berge von Blumen und Kränzen und ich weiß noch, dass ich dachte: „Das möchte ich auch! Ich möchte auch, dass bei meiner Beerdigung die halbe Stadt auf den Beinen ist und um mich trauert.“

Jetzt, mit fast 50 Jahren, bin ich sehr oft bei Beerdigungen, denn Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten ist eine meiner Aufgaben als katholischer Diakon. Vor kurzem habe ich wieder einen sehr alten Menschen beerdigt und im Vorgespräch sagt mir ein Angehöriger:

„Nein. Singen werden wir nicht. Es werden nur sehr wenige Menschen zu der Beerdigung kommen.“

Und ich denke in dem Moment:

„Oh wie schade. Sicher hat dieser Mensch einen größeren Abschied verdient.“

Und tatsächlich kommen zu der Beerdigung 3 Trauergäste und ich merke, dass auch die Friedhofsgärtner und der Organist kurz irritiert sind, dass nicht mehr Menschen gekommen sind. Die Trauerfeier wirkt erstmal leer und etwas trostlos, aber dann steht einer der Gäste auf und verabschiedet sich mit einer kleinen Ansprache von dem Verstorbenen. Er dankt ihm, dass er ein so großes Vorbild war, er dankt für die Liebe, die ihm der Verstorbene geschenkt hat und spricht davon wie sehr er sich auf ein Wiedersehen mit dem Verstorbenen im Himmel freut.

Und mit einem Mal ist diese Trauerfeier mit 3 Gäste so prachtvoll, als würden 1000 Chöre singen und die Kapelle vor Trauergästen platzen.

Die Kapelle ist jetzt plötzlich bis obenhin angefüllt mit Liebe. Und mir ist klar, dass es mehr nicht braucht. Keine Kränze, keine Polizisten, die salutieren und keine halbe Stadt, die trauert. Die Liebe einer Person hat gereicht, um diese Beerdigung zu etwas ganz Besonderem zu machen. Und nichts anderes wünsche ich mir mehr für meine Beerdigung, als Menschen, die mich mit Liebe auf dem letzten Weg begleiten.

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