Aktuelles

Beiträge auf: wdr2 

evangelisch

Kirche in WDR 2 | 20.08.2024 | 05:55 Uhr

Sich helfen lassen

Oh, Mann, mir tut alles weh. Die haben mich echt hier liegen lassen, diese Mistkerle. Erst haben sie mich zusammengeschlagen. Dann haben sie mich beklaut und anschließend sind sie abgehauen. Ist denen total egal, was mit mir wird. Ob ich überhaupt noch lebe - völlig wurscht für die.

Selbst die Klamotten haben sie mir weggenommen! Wenn jetzt jemand vorbeikommt und mich hier liegen sieht - wie peinlich ist das denn?

Andererseits, ich brauch‘ jemanden, der vorbeikommt. Allein kann ich nicht mal aufstehen. Geschweige denn Hilfe holen. Mein rechtes Bein kann ich überhaupt nicht bewegen. Und außerdem ist mir total schummerig.

Also, nützt ja nix. Ich muss warten, bis jemand kommt. Das kann ein Weilchen dauern, fürchte ich. Obwohl, vorhin hatte ich das Gefühl, dass jemand vorbeigegangen ist. Da war ich aber noch nicht richtig bei mir. Kann auch sein, dass ich mich geirrt habe. Oder waren das sogar zwei Leute, kurz hintereinander? Der eine, doch, der ist stehengeblieben und hat sogar zu mir ‘rüber geguckt. Das hab‘ ich mir doch nicht eingebildet! Aber dann ist er schnell weitergegangen.


So, jetzt kommt jemand. Hoffentlich sieht der mich. Ich versuch‘ mal, mich aufzurichten. Himmel, tut das weh! Aber jetzt hat er mich gesehen. Er kommt auf mich zu. Oh nein, das ist ein Ausländer! Einer von den Samaritern. Anderes Volk, anderer Glaube, Sie wissen schon. Die können uns nicht leiden und wir können sie nicht leiden. Ausgerechnet so einer steht jetzt vor mir. Und bevor ich irgendetwas sagen kann, nimmt er mich vorsichtig unter den Armen und hievt mich auf sein Reittier. Ich stöhne bei jeder Berührung. Aber trotz aller Schmerzen ist mir das unangenehm: Dass ausgerechnet dieser Mann mir helfen muss!

Er hat da offenbar kein Problem mit. Bringt mich stattdessen zum nächsten Ort und bezahlt dafür, dass die Menschen mich aufnehmen und erst mal einigermaßen gesund pflegen. Ich kann kaum sprechen, kann mich gar nicht richtig bedanken. Aber allmählich wird mir klar: Genau so hat Gott sich das vorgestellt. Der eine hilft - egal, wen er vor sich hat. Und der andere lässt sich helfen. Akzeptiert, dass er Hilfe braucht, auch von jemand Fremden.


Beim nächsten Mal ist es dann vielleicht umgekehrt und die Rollen sind getauscht. Und - können Sie sich das vorstellen: Irgendwann wird das richtig normal zwischen uns. Mal brauchst du meine Hilfe. Mal brauche ich deine Hilfe. Und jeder von uns kann sich darauf verlassen: Du bist es wert, Hilfe zu bekommen. Von Menschen und von Gott. Du darfst annehmen, was dir guttut. Und du kannst tun, was dir möglich ist.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen