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Hörmal | 21.07.2024 | 07:45 Uhr
Akku-Sorgen und die Vögel des Himmels
Also, das Problem ist nicht der Akku, sondern ist meine Panik. Die bekomme ich schon, wenn der Akku auf unter 70 Prozent fällt. Sei es beim Handy oder bei sonstigen Geräten. Da habe ich echt ‘nen Tick. Mindestens zwei Powerbanks schleppe ich immer mit mir rum. So dass ich nie ohne Strom bin.
Und dabei weiß ich: das ist gar nicht so schlau für den Akku, wenn der sich nicht auch mal komplett entlädt. Denn dann kann er auch nicht wieder ganz voll werden. Die Folge: er ist dann auch schon wieder schneller leer.
Meinem Therapeuten erzähle ich immer wieder mal davon, weil ich das von mir selbst kenne: Mein Akku ist dann leer und ich habe es dann sehr mit Erschöpfungs-Momenten zu tun. Und dann? Dann kann ich nichts machen, außer vielleicht wie ein Käfer auf dem Rücken zu liegen. Ok., das brauch ich vielleicht dann auch, weil ich sonst eher vom Schlag „Duracell-Hase“ bin: ständig in Aktion. Das Problem dabei ist: Irgendwie bekomme ich das in meinem Käfer-Momenten nicht hin, die nötige Ruhe anzunehmen. Stattdessen mach ich mir dann Vorwürfe, dass ich da also nur so liege und nix tue. Und das Verrückte daran: Selbst dann bin ich also noch unter Spannung.
Ich habe mir überlegt: Wenn ich mein Problem nicht meinem Therapeuten erzählen würde, sondern Jesus, wie würde der wohl reagieren?
Wahrscheinlich würde er ziemlich herzlich lachen. Er würde mir gütig in die Augen schauen und sagen: „Sorg Dich nicht.“ Punkt.
Und vielleicht würde er noch anfügen, was er im Matthäusevangelium in seiner berühmten Bergpredigt noch sagt (Mt 6, 24-35): „Schaut auf zu den Vögeln des Himmels: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen. Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?“
„Sorg Dich nicht!“: Das ist doch mal ein Satz für mein Akku-Ladeproblem und für mein Erschöpfungsproblem auch. Ach, wie schön wäre das, wenn ich dem einen Tacken mehr vertrauen könnte!
Und noch was zum Thema Vögel des Himmels: Schon öfters war ich in Israel, in Galiläa, an diesem wunderbaren Flecken Erde, der inmitten der kargen Umgebung nur so strotzt vor Leben. Da hat Jesus das mit den Vögeln gesagt. Auf dem Berg der Seligpreisungen oberhalb vom See Genezareth. Noch heute ist der See die zentrale Durchgangsstation für Zugvögel auf dem Weg von Europa nach Afrika. Was meinen Sie: wie viele sind das schätzungsweise?
Ich sag‘s Ihnen: 500 Millionen[1]. Ist das nicht Wahnsinn? Das ist heute so, und das war es sicher zur Zeit von Jesus. Er spricht seine Worte also nicht im Angesicht von ein paar zerrupften Spatzen, sondern – zur richtigen Jahreszeit – mit Blick auf Pelikane, Störche, Kraniche usw.: ein Himmel voller Vögel! Und die stoppen hier auf ihrer langen Reise, laden ihren Akku auf und brauchen sich nicht um ihre Nahrung zu sorgen.[2]
Das macht das mit dem „Sorgt euch nicht! für mich umso
stärker. Genießen Sie Ihre Ferien – falls das gerade Ihre Zeit ist. Laden Sie
auf. Sorgen Sie sich weniger, leben Sie!
[1] https://www.nabu.de/news/2016/03/20412.html#:~:text=Israel%20liegt%20an%20einer%20der,Partner%20SPNI%20zukünftig%20stärker%20zusammenarbeiten.
[2] https://www.israelnetz.com/voegel-am-hula-see-live-im-netz-zu-sehen/#:~:text=Bereichernde%20Artenvielfalt,eine%20Milliarde%20V%C3%B6gel%20dort%20Rast.