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Engelsgeduld

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Kirche in WDR 2 | 25.07.2024 | 05:55 Uhr

Engelsgeduld

Die aktuelle Nachricht: Immer weniger Paare in Deutschland heiraten. Minus 7,6 Prozent sind es im Vergleich zum Vorjahr. Das ist der zweitniedrigste Wert seit 1950. Ist die Ehe nicht mehr attraktiv? Vom Lebensmodell her? Steuerlich? Ich weiß es nicht.

Ich möchte die Nachricht auch gar nicht moralisch bewerten. Lebenskulturen ändern sich. Alle haben ihre eigene Lebensgeschichte und ich hoffe, sie ist am Ende gut. Ich habe jetzt eine, die mich sehr berührt hat:

58 Jahre sind sie verheiratet. Das Paar ist zu Besuch bei meinen Eltern. Sie reden über früher, erzählen viel. Alte Erinnerungen halten eben lebendig. Ein fröhlicher Nachmittag nimmt seinen Lauf.

Es geht um die großen Lebensfeiern. Die sind besonders hell vor Augen: Die runden Geburtstage ab 50, das erste Enkelkind und die eigene Hochzeit. 58 Jahre ist das her. Die heißt im Volksmund „Engelshochzeit“, erfahre ich. „Ja, weil du das nur mit Engelsgeduld schaffst“, sagt die Frau. „Und wenn Du den anderen neben dir als Engel begreifst“, ergänzt ihr Mann mit einem Augenzwinkern.

Viel Lebensweisheit spricht aus diesen Sätzen. Und Dankbarkeit füreinander. Ich höre aufmerksam zu. Ich bin jetzt 23 Jahre verheiratet und kann noch lernen.

Die beiden erzählen, dass sie sich regelmäßig gegenseitig vorlesen, Wichtiges aus der Zeitung, Bemerkenswertes aus einem Buch. „Und wir haben nicht aufgehört, uns dafür zu interessieren, was der andere, die andere macht und was ihm oder ihr gerade wichtig ist“, sagen sie noch. Das sei ihr „Erfolgsrezept“ des Miteinanders seit 58 Jahren.

Für Martin Luther ist die Ehe nur ein „weltlich Ding“ gewesen. Der Reformator hat sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ehe kann gelingen, Ehe kann scheitern. Alles menschlich. Das „weltlich Ding“ hat Luther aber nicht geringgeschätzt. Was er gewollt hat: Die soziale Funktion der Ehe stärken, sie aber nicht geistlich überhöhen.

Und deshalb liegt Segen auf einer Gemeinschaft, die durch gute und auch schlechte Zeiten hindurch hält, die standhaft ist. Immer wieder auch mit Engelsgeduld und einem Engelslächeln. Und das kann man nicht nur bei Babys sehen, sondern auch im hohen Alter. Was für ein Glück.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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