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Kirche in WDR 2 | 17.07.2024 | 05:55 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Männer und Geschlechtergerechtigkeit

Heute ist der Internationale Tag der Gerechtigkeit. Und es gibt derzeit so viele Ungerechtigkeiten auf der Welt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen sollte…. Aber schauen wir doch mal auf die Geschlechtergerechtigkeit. Das ist zumindest für mich noch immer ein Thema. Auch für den Verband, für den ich arbeite, die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung.

Oft formuliere ich Forderungen gegen die Ungerechtigkeiten, die Frauen erleben. Sind schließlich viele – also sowohl Frauen als auch Ungerechtigkeiten. Die Herrschaft der Männer, also das Patriachat, steckt uns ja noch immer in den Klamotten. Global, aber auch hierzulande.

Aber heute, am Tag der Gerechtigkeit, finde ich es nur gerecht, auch mal auf die Männer zu schauen. Ja genau: Auch Männer leiden unter dem
Patriachat.

Das wurde mir klar durch einen Vortrag, den ich vor Jahren mal gehört hatte. Der Referent heißt Björn Süfke. Er ist Psychologe und arbeitet ausschließlich mit Männern, hat spannende Bücher dazu geschrieben. Eine seiner Thesen lautet: In Paragraph 1 der Traditionellen Männlichkeit steht: „Du sollst keine Gefühle haben.“ Was ja nicht heißt, dass Männer wirklich keine Gefühle haben. Sie werden aber dazu erzogen, dass sie besser keine haben sollten... mal abgesehen von ein paar wenigen Gefühlen wie Wut, Liebe und Stolz. Aber: ein Mann sollte besser nicht ängstlich sein, unsicher, hilflos, traurig oder gar überfordert. Damals habe ich den Vortrag zusammen mit jungen Erwachsenen gehört – Männer wie Frauen. Und zunächst war die Reaktion: „Das ist doch heute vorbei!“ Aber dann kannten doch noch ziemlich viele Sätze wie: „Sei kein Mädchen“ oder „Memme oder Mann?“ Und ziemlich wenige kannten männliche Vorbilder, die Gefühle wie Unsicherheit und Co offen angesprochen hatten. Wer aber mit einer „Nur die Harten kommen in den Garten“-Mentalität groß wird, der muss irgendwann ziemlich stark kompensieren, dass da eben doch andere Gefühle sind. Wegdrücken, wegrennen, wegschweigen – noch immer landen viele Männer deshalb im Überstundenhamsterrad, ertränken ihre Gefühle im Alkohol und mit anderen Drogen. Bis ein Mann dann in eine Psychotherapie geht, dauert es überdurchschnittlich viel länger als bei einer Frau. Und das ist ein wichtiger Teil von Geschlechterungerechtigkeit: Männer haben noch immer oft den leichteren Zugang zur Karriereleiter. Aber der Zugang zu Hilfsmöglichkeiten ist erschwert, wenn das Leben auf dieser Leiter Schwindel bereitet. Und das hat nichts zu tun mit „Selber schuld“, sondern mit der Art, wie Männer noch immer aufwachsen. Und das ist mitunter nicht nur ungerecht, sondern auch fatal.

Geschlechtergerechtigkeit geht tatsächlich alle an. Deshalb wäre es gut, gemeinsam dafür zu kämpfen…. Ganz oben auf der Liste steht da für mich: Anerkennen, dass derzeit alle auf die eine oder andere Weise benachteiligt sind. Und zu beschließen: Das nehmen wir nicht länger hin.

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