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Kirche in WDR 2 | 17.08.2024 | 05:55 Uhr
Kinoverkündigung
Diane und Alain sind seit 30 Jahren zusammen – eine Ewigkeit. An der Oberfläche läuft es gut zwischen der Lifestyle-Journalistin und dem Konzertpianisten. Doch darunter bröckelt es. Alain will ein Haus am Meer renovieren, worauf Diane keine Lust hat. Ihr fehlt es an Leidenschaft – und auch beruflich läuft es nicht so gut. Dann passiert ein Missverständnis und alle ihre Kollegen glauben, dass sie etwas mit ihrem Chef hätte. Ein klärendes Gespräch mit Alain muss her.
„Ich bin also nicht mehr der richtige Typ. - Natürlich bist du das noch, Alain. Verstehst du überhaupt, was ich sage? - Klar, ich verstehe dich ganz genau. Dein Leben mit mir scheint dich ja ziemlich zu langweilen. “
Eine Situation, wie es viele Paare in ihren 50ern kennen, zeigt Regisseur Philippe Lefèbvre in seinem Film „Adieu Chérie – Trennung auf französisch“, der ab kommender Woche in den Kinos läuft. Der Titel verrät es: Die Situation eskaliert.
„Liebst du mich noch? - Naja, also, Alain, wir sind seit 30 Jahren zusammen, das lässt sich nicht so leicht sagen. Wir schweben sicher nicht mehr auf Wolke sieben, das nicht aber - Was dann? Was sind wir füreinander? Sag's mir! - Na, wir sind ein Paar und das ist auch gut so. Wir lieben einander, wir kennen uns in- und auswendig, wir sind unzertrennlich und... - Langweilen uns. Ich will das so nicht. Ich trenne mich. - Wie? - Das wars. Du brauchst Leidenschaft, es soll knistern. Ruhe und Sicherheit machen dich unglücklich. Ich liebe dich, also gehe ich.“
Für beide entsteht eine völlig neue Lebenssituation: Sie sind wieder auf dem Markt, lernen neue Leute kennen. Alain hat dabei aber einen ganz besonderen Hintergedanken.
„Das ist vollkommen bescheuert! - Ich verlasse sie doch überhaupt nicht. Ich liebe sie und suche nach einem Weg, sie zurückzukriegen. Sie muss reagieren, das ist rational, finde sie. Sie soll mich vermissen, Angst haben, mich zu verlieren, genau. - Das ist ja noch dümmer! Weiß sie denn auch, was du vorhast? - Nein.“
Die Dinge verwirren sich, ein Geflecht aus Missverständnissen, fehlender Kommunikation und falschen Vermutungen entsteht. Denn Diane macht aus ihrem Single-Sein auch einen Artikel und spricht dafür mit vielen anderen Frauen in der gleichen Situation – und gewinnt dadurch neue Einsichten.
„Und die Liebe? - Was soll damit sein, wie alt sind Sie? - 52. Äh, 53. - Dann haben Sie die wahre Liebe doch schon gehabt. - Ja.- Na, also! Jetzt ist es Zeit, Spaß zu haben! Gefällt er dir, behältst du ihn. Wenn nicht, dann weg mit ihm!“
Es gibt viele Lebenssituationen, in denen fragt man sich: Wo sind wir hier eigentlich falsch abgebogen? Warum haben wir uns voneinander entfernt? Was ist zerbrochen? Das gilt nicht nur für Paar-Beziehungen, sondern für das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen generell. Diane und Alain zeigen geradezu prototypisch, was der Grund dafür sein kann: Zu wenig miteinander zu sprechen. Oder über die falschen Dinge. Menschen ändern sich, haben auf einmal andere Wünsche und Vorstellungen. Die kann das Gegenüber nicht immer erraten. Wir müssen sie mitteilen. Ehrlich miteinander sein. Sagen, was uns bewegt. Nur so kann Verständigung entstehen.
