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Hörmal | 15.09.2024 | 07:45 Uhr

Corona Denkort

Wir werden Corona nicht los. Seit den Sommerferien steigen die Infektionszahlen wieder an. Zum Glück ist der Krankheitsverlauf allgemein deutlich milder als früher. Das Virus entwickelt sich allerdings weiter. Und neuere Varianten schaffen es, unser Immunsystem immer wieder zu umgehen.[1] Gleichzeitig ist aber seit wenigen Wochen ein neuer Impfstoff auf dem Markt, der an eine der jüngsten Varianten angepasst ist.[2] Mir kommt das so vor wie bei der Geschichte von Hase und Igel der Gebrüder Grimm: Beide laufen um die Wette. Siegesgewiss rennt der Hase los und erreicht das Ziel. Dort sitz aber schon die Frau des Igels, die der Hase für seinen Konkurrenten hält, und ruft: Bin schon da. Bei der Revanche geht es genauso. Der Hase läuft die Strecke zurück und der Igel erwartet ihn und ruft wieder: Bin schon da. So geht es hin und her, bis der Hase erschöpft zusammenbricht. Für mich heißt das: Die Forschung entwickelt immer wieder einen neuen Impfstoff, aber das Virus verwandelt sich immer schon weiter und ist der Forschung voraus. Wir werden Corona nicht los, auch wenn das Virus insgesamt vielleicht an Bedeutung verliert. Also heißt es weiterlaufen bzw. weiterforschen. Und hoffentlich bricht die Forschung nicht irgendwann erschöpft zusammen, so wie der Hase in der Geschichte der Brüder Grimm.

Genauso wichtig ist etwas anderes, was sich hoffentlich auch nicht erschöpft: Die Pandemie machte erfinderisch. Viele Menschen hatten gute Ideen während des Lockdowns: Vor Altenheimen wurde gesungen, für Nachbarn eingekauft oder im Internet viel mehr gepostet als sonst mit Podcasts und anderen Beiträgen. Pfarrgemeinden fingen an Gottesdienste zu streamen: wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen konnten, dann kam die Kirche jetzt zu ihnen. Weiter noch: Homeoffice ist inzwischen selbstverständlich. Das Virus hat die Menschen nicht nur voneinander getrennt, sie hat die Menschen auch auf neue Art zusammengebracht, denn wir alle waren von der Pandemie und ihren Konsequenzen betroffen – und das machte solidarisch.

Im Rückblick zeigt sich, wie vielschichtig die Pandemie war. Genau dieser Gedanken hat zu einem Kunstwettbewerb geführt, der schon vor zwei Jahren ausgelobt wurde von einer Initiative des Bistums Essen mit dem Namen ars LITURGICA. Es ging bei dem Wettbewerb um die Gestaltung eines Corona-Denkortes. 60 Künstlerinnen und Künstler haben an dem Wettbewerb teilgenommen. Und ein Viertel der Modelle und Entwürfe sind bis heute noch zu sehen, in Essen in der Kirche St. Franziskus, Essen-Frintrop. Der erste Preis wurde nämlich dort im öffentlichen Raum direkt neben der Bundestraße 231 realisiert und ist sehenswert. Es ist eine überlange Trage, wie man sie von Sanitätsdiensten kennt. Nur, sie ist aus Bronze und damit viel zu edel, um nur an Leid und Krankheit zu denken. Man kann sich darauflegen oder -setzen, um nachzudenken oder einfach nur auszuruhen. Aber sie ist zu lang und zu schwer, um sie mit einem Verletzten einfach wegzutragen. Der Künstler, Peter Sandhaus aus Berlin nennt sein Werk eine „Gemeinschaftstrage“ und er zitiert bei der Präsentation einen Vers aus der Bibel (Gal 6,2): „Einer trage des anderen Last!“ Ein bleibender Appell an jede und jeden, anderen zu helfen, weil jede und jeder immer auch betroffen ist von Leid, Krankheit, Sorgen, Angst und Schmerz. Denn all das werden wir nicht los, genauso wenig wie Corona.


[1] https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Corona-Symptome-Leichte-Faelle-selbst-behandeln,corona10052.html.

[2] https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Corona-Impfung-Neuer-Biontech-Impfstoff-verfuegbar,coronaimpfstoffe100.html .

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