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Vorbild Santig Du
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Kirche in WDR 2 | 15.10.2024 | 05:55 Uhr

Vorbild Santig Du

Es ist nicht schwer, ein Heiliger zu werden. Nein, zwei Stühle, davor ein kleiner Tisch. Das reicht für den Anfang. Alle Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, hier einen Moment innezuhalten und in den Korb auf dem Tisch ein Brot, ein Baguette oder Croissant zu legen.


Die Gabe kommt dann Bedürftigen zugute, erzählt mir der Kirchenwächter. Ein fröhlicher älterer Herr, der die Kirche mit liebevollem Blick hütet und zu jedem Stein eine spannende Geschichte erzählen kann. Der Tisch und die beiden Stühle sind sein Lieblingsort. Weil hier jeden Tag viel los ist. Menschen kommen und geben – Menschen kommen und nehmen.


Ich bin in der Kathedrale Saint-Corentin in Quimper. Eine Stadt in Frankreich ganz im Westen der Bretagne. Seit vielen hundert Jahren ist das Brotteilen hier Brauchtum. Es geschieht in Erinnerung an „Santig Du“, einen Franziskanerpater aus dem Hochmittelalter. „Santig Du“ ist bretonisch und heißt so viel wie „kleiner schwarzer Heiliger“.


Dieser „Santig Du“ war ein kleiner Mann mit dunklem Schopf, erfahre ich. Sehr viel mehr ist auch nicht bekannt und das ist auch gar nicht wichtig. Er hat auch keine Wunder bewirkt – eigentlich Voraussetzung für einen Heiligen. Aber er hat sich in einer bewundernswert selbstverständlichen Weise für die Armen und die Kranken in der Stadt eingesetzt. Das ist seine Bedeutung. Oben an der Kirchwand thront eine kleine Statue von ihm gleich über dem Tisch mit den beiden Stühlen.


„Santig Du“ ist in der Bretagne sehr beliebt. „Seine Geschichte ist beim Vatikan in Rom nie wirklich vorgestellt worden“, erzählt mir der Kirchenwächter. Er ist darum im Grunde offiziell gesehen auch gar kein Heiliger. „Aber das spielt hier keine Rolle“, sagt der Mann. „Jeder, der Gutes tut, kann heilig sein, der ist ein Heiliger.“ Ich nicke und denke, da hat er Recht.


Darum geht´s doch: Jede und jeder von uns kann von seinem Glauben, seiner Haltung inspiriert segensreich wirken. Jede und jeder von uns kann die Welt an einem Ort für einen Augenblick etwas lebenswerter und menschlicher machen. Und das durchaus auch in Gottes Namen. Und das fängt mit ganz alltäglichen Dingen an: einem frischen Brot, einem Euro, einem guten Wort zur rechten Zeit.


Beim „Santig Du“ funktioniert das seit 600 Jahren. Bei Ihnen und bei mir sicher auch …


Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius



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