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Zurück in die Zukunft

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Hörmal | 08.12.2024 | 07:45 Uhr

Zurück in die Zukunft

Für einen kurzen Moment blicken sie sich mit ähnlich verdutztem Gesichtsausdruck an. Auf der einen Seite mein Kind, vom Sofa auf den Fernseher starrend, von der anderen Seite aus dem Fernseher heraus Catweazle. Beide verstehen nicht, was der Knochen in Catweazles Hand zu bedeuten hat. Der schrullige Kauz im Fernseher stellt einen Hexenmeister dar, der 1066 durch ein Versehen zum Zeitreisenden wird und plötzlich im England der 1970er Jahre landet. Mit der modernen Technik ist er überfordert. Den Telefonhörer in der Hand, hält er für einen magischen, sprechenden Knochen. Auf der anderen Seite sitzt mein Kind heute, ähnlich irritiert, warum ein Telefon aus einem Hörer ohne Tastatur und einem Apparat mit Wählscheibe besteht. Wie zwei Zeitreisende, aus Vergangenheit und Zukunft treffen sie sich im Film der 70er Jahre.


Ich mag kuriose internationale Feiertage. Heute z.B. ist der internationale Tag des „Gib-vor-ein-Zeitreisender-zu-sein“. Auf den ersten Blick kann ich wenig damit anfangen.

Mitten im Advent? Aber wenn ich ein wenig darüber nachdenke, lädt uns die Adventszeit nicht auch zu einer Art Zeitreise ein?


Im Advent reisen wir Tag für Tag ein Stück zurück in die Zeit vor 2000 Jahren, in jenen armen Stall des nächtlichen Bethlehems, in dem das Wunder geschieht und Gott in Jesus Mensch wird. Ein Geschenk für eine verängstigte, sich allein fühlende Menschheit, in einer Zeit, in der Krankheiten und Naturgewalten wüten, Kriege toben, grausame Machthaber herrschen und Ungerechtigkeit zu einer immer größeren Schere zwischen arm und reich führt. Damals. –


Als Zeitreisende heute gehe ich 2000 Jahre zurück, mit dem schweren Rucksack der Gegenwart auf meinen Schultern: Angst vor tobenden Kriegen und der Sorge vor schlimmen Auswirkungen des Klimawandels, Wut über ungerechte Verhältnisse, Trauer um Menschen, die ich verloren habe und vieles mehr. Mit diesem beschwerlichen Gepäck sitze ich mit den Hirten im Stall von Bethlehem, ich schaue auf das neugeborene Kind, ich höre von der Botschaft der Engel: „Fürchtet euch nicht!“


Es ist die Zeitreise in die Vergangenheit, die mir Mut schenkt für die Zukunft. Die Reise zurück trägt den Namen „Hoffnung für die Zukunft“. Die Fahrkarte ist Gottes Zusage aus dem Buch Jeremia (29,11): „Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft.“ Ich hoffe, auf ein friedliches Miteinander aller, auf Gerechtigkeit, auf einen besseren Umgang mit der Schöpfung.

Im Advent sitze ich ein wenig zwischen Catweazle und meinem Kind. Ich blicke zurück, verstehe nicht alles, aber sehe, was alles seither geschehen ist, und sammle Hoffnung für eine Zukunft, die ich jetzt noch nicht begreifen kann. Durch die Reise zurück lässt Gott mich heute hoffen auf ein Morgen.

Zurück in die Zukunft.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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