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Kirche in WDR 2 | 03.12.2024 | 05:55 Uhr
Isses Sünde gewinnen zu wollen?
Isses Sünde,
gewinnen zu wollen? An der Grundschule meiner Kinder gibt es keine
Bundesjugendspiele mehr. Jetzt heißt das
„Sportfest“ und was ich so mitbekomme läuft das Ganze auch deutlich
anders ab, als bei den Bundesjugendspielen, die ich noch aus meiner Schulzeit
kenne. Die Kinder bekommen mehr Versuche beim Springen und Werfen und die
erzielten Weiten werden zum Beispiel nicht mehr cm genau erfasst, sondern es
wird gemessen ob man die rote, blaue oder grüne Zone gesprungen oder getroffen
hat und dafür gibt es dann Punkte und ähnliches mehr. Viele kritisieren das
massiv. Unsere
Die Kinder würden in
Watte gepackt. Sie würden nicht mehr lernen wie verlieren geht und damit würde
eine Generation von Leistungsverweigerern herangezogen. Als ob es ne Sünde sei,
gewinnen zu wollen…
Ich war mir
bei der Sache unsicher und habe mit meinen Freunden Alex und Christoph über die
Sache diskutiert. Wir haben uns gefragt,
ob gewinnen zu wollen mit christlichen Werten vereinbar ist. Uns
ist klar geworden, dass die Bibel
grundsätzlich kein Problem damit hat, wenn jemand etwas großes erreichen will.
Es gibt viele Stellen in der Heiligen Schrift, die sogar regelrecht dazu
anspornen, Leistung zu bringen. Mein Freund Alex sagt das dazu
„Ich hab ne ganz interessante Stelle dazu gefunden. Im ersten Korintherbrief: Da heißt es im neunten Kapitel: Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt.“
Heißt das jetzt Jesus hätte ein Problem mit den veränderten Bundesjugendspielen? Ich glaube eher nicht, weil die Leistung, die ein Christ oder eine Christin bringen soll, bemisst sich darin, was sie oder er anderen Menschen Gutes getan hat. Und so wie ich es verstehe, sollen die neuen Bundesjugendspiele Gutes bewirken. Sie wollen Kindern zeigen, dass Bewegung gut tut, Spaß macht und zwar auch dann, wenn man der Letzte im Wettrennen wird. Ich habe mir früher bei den Bundesjugendspielen nur Frust abgeholt und Sport dann lange Jahre gemieden wo ich konnte. Bei Christoph war das auch so:
„Sport war für mich in der Schule so kompetativ und so gegeneinander, dass ich als harmoniebedürftiges Kind natürlich überhaupt keinen Bock darauf hatte. Wieviele Jahre das gedauert hat bis ich Spaß am Sport bekommen hatte.“
Ob die neuen Bundesjugendspiele das Ziel erreichen, dass mehr Kinder Spaß an Bewegung haben weiß ich nicht, aber ich finde die Sache hat eine Chance verdient. Ihre Meinung würde mich interessieren! Welchen Aspekt möchten sie ergänzen oder wo sind ganz anderer Meinung sind als ich? Schreiben Sie mir! Sie finden mich auf www.kirche-im-wdr.de
Hinweis:
Den Podcast „Isses Sünde“ finden Sie hier: https://bistum-osnabrueck.de/podcast-isses-suende/
Die Folge „Isses Sünde, einen Diktator umzubringen?“ finden Sie u.a. bei Spotify: https://open.spotify.com/episode/2WpeCypvLlEDdmxfJhl7Wj
Und auch bei youtube: https://www.youtube.com/watch?v=4E2Lg8U5otw
Kontakt: urs@dasbodenpersonal.de